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Pay with your face!

Die Biometrie hält Einzug an der SupermarktkasseMastercard testet eine Technologie, mit der man in Geschäften mit dem Gesicht oder mit der Hand bezahlen kann

Mastercard hat am Dienstag ein Programm gestartet, das es Einzelhändlern ermöglicht, biometrische Bezahlmethoden wie Gesichtserkennung und Fingerabdruckscanning anzubieten. An der Kasse können die Nutzer eine Zahlung authorisieren, indem sie ihr Gesicht oder ihre Handfläche zeigen, anstatt wie bisher üblich, ihre Karte durch den Scanner zu ziehen. Die Technologie könnte in Zukunft bei Zahlungsinfrastrukturen im "Metaverse" eingesetzt werden, tönt es aus der Mastercard-Chefetage.

Das Programm wird bereits in fünf St. Marche Lebensmittelgeschäften in Sao Paulo, Brasilien erfolgreich und unter Live-Bedingungen getestet. Mastercard plant, die Technologie noch in diesem Jahr international auszurollen und "weltweit interoperabel" zu machen. Die Eile scheint nötig zu sein, denn Konkurrent Amazon testet eine ähnliche Technologie derzeit in den USA.

"Alle Untersuchungen haben gezeigt, dass die Verbraucher die Biometrie mögen", sagte Ajay Bhalla, Mastercards President of Cyber and Intelligence, gegenüber CNBC. "Sie wollen, dass das Bezahlen in einem Geschäft so bequem ist, wie die Nutzung ihres Smartphones."

Laut einer Prognose von Juniper Research werden bis zum Jahr 2025 voraussichtlich 1,4 Milliarden Menschen die Gesichtserkennungstechnologie zur Authorisierung von Zahlungen nutzen, was mehr als eine Verdoppelung gegenüber 671 Millionen im Jahr 2020 bedeutet.

Wie funktioniert das?

Um sich bei Mastercard anzumelden, machen Sie ein Foto von Ihrem Gesicht oder scannen Ihren Fingerabdruck, um ihn in einer App zu registrieren. Dies geschieht entweder auf Ihrem Smartphone oder an einem Zahlungsterminal. Sie können dann eine Kreditkarte hinzufügen, die mit Ihren biometrischen Daten verknüpft wird. Sobald Sie Ihre Anmeldedaten gespeichert haben, können Sie diese überall verwenden.

Wie sicher ist das?

Die Verwendung biometrischer Daten für Zahlungen wirft eine Reihe von Fragen hinsichtlich des Datenschutzes und der Art der Datenerfassung auf. Mastercard beteuert jedoch, dass alle Daten, die die Kunden in das System eingeben so verschlüsselt werden, dass ihre Privatsphäre geschützt ist. So werde bei der Anmeldung der Gesichts- oder Fingerabdruckscan durch einen Token" ersetzt - eine zufällige Folge alphanumerischer Zeichen - und dann mit der Kreditkarte verknüpft. Auch habe Mastercard eine Reihe von Standards entwickelt, um den Schutz der Nutzerdaten zu gewährleisten. Das Unternehmen arbeite zudem mit mehreren Partnerfirmen zusammen, darunter Fujitsu, NEC, Payface, Aurus, PaybyFace und PopID.

Vorbereitung auf das Metaverse

Die biometrischen Werkzeuge von Mastercard könnten eines Tages bei der Entwicklung der Zahlungsinfrastruktur für das "Metaverse" helfen, so Bhalla weiter. Das Metaverse ist eine bislang hypothetische virtuelle Welt, in der Nutzer arbeiten, handeln oder Kontakte knüpfen können. Der Begriff hat im Silicon Valley dank der Umbenennung von Facebook in Meta im vergangenen Jahr für viel Aufsehen gesorgt.

Bei einem Medienbriefing in London zeigte Mastercard ein Augmented-Reality-Headset, das den Träger warnt, wenn er sich auf einer potenziell betrügerischen E-Commerce-Website befindet. Eine weitere experimentelle Funktion ermöglicht es den Nutzern, Artikel in einem virtuellen Geschäft nur mit den Augen auszuwählen und zu kaufen. Allerdings sind diese Produkte noch weiter von der Realität entfernt als der biometrische Checkout-Service von Mastercard, geben aber einen Vorgeschmack auf das, was in Zukunft zu erwarten ist.

Foto: Lacey Day

18.05.2022

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