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Nüchtern betrachtet: Was ist KI, was kann KI?
Immer wenn es um künstliche Intelligenz geht, füllen sich die Kommentarspalten ganz schnell mit Euphorie oder Panikmache. Dazwischen gibt es nicht all zu viel. Ist es wirklich so, dass in Kürze Skynet übernimmt?
Natürlich nicht. Wir sollten künstliche Intelligenz (KI) richtig, nüchtern und vor allem unvoreingenommen betrachten und einfach mal zur Kenntnis nehmen, dass es sich bei KI im Wesentlichen um Mustererkennung auf Basis neuronaler Netze handelt. Und nicht um kreative selbstdenkende Maschinen. Nein, es liegt keine tatsächliche "Intelligenz" vor, sondern dass das Fundament dieser Technologie ist rein menschlicher Natur. Das zeigt sich in zwei Bereichen: Erstens in der Phase des Trainings der Modelle und zweitens in der Art und Weise, wie Menschen mit diesen Modellen interagieren, zum Beispiel durch das sogenannte "Prompting"
Prompting ist Kunst und Wissenschaft zugleich, Anweisungen oder Eingaben zu erstellen, um ein gewünschtes Verhalten oder eine gewünschte Ausgabe von einem KI-Modell, wie z. B. einem großen Sprachmodell (LLM), zu erhalten. Es ist im Wesentlichen die Methode, mit der wir mit diesen Modellen kommunizieren und sie anleiten, Texte zu generieren, Fragen zu beantworten, zu übersetzen oder Medien zu generieren. Wir sagen einem Algorithmus auf Basis verschiedener Parameter, welche Ergebnisse wir erwarten und die KI versucht, mit Hilfe des bisher "Erlernten" ein gutes Resultat zu liefern. Das klingt jetzt nicht nach Zauberei, oder?
Somit ist der Begriff "künstliche Intelligenz" eigentlich irreführend und unsachlich, auch weil die verwendeten Begrifflichkeiten den Hype um diese Technologie unnötig verstärken und auch Ängste schüren. Wir sollten gegenüber all diesen Technologien eine gesunde Skepsis entwickeln, jedoch nicht die Technik selbst als problematisch betrachten. Das eigentliche Problem sind wohl vielmehr die Menschen, die diese Technologien entwickeln, nutzen und ggf. missbrauchen.
Es ist unumgänglich, den Umgang mit großen Sprachmodellen (Large Language Models, LLMs) zu erlernen, auch und gerade für Menschen, die nicht in der Software- oder Technologiebranche arbeiten. Denn die KI-Modelle werden immer stärker in ganz verschiedenen Bereichen eingesetzt, daher ist es für jeden Nutzer notwendig, über Fachwissen und die Fähigkeit zur Reflexion zu verfügen. Die permanente Fortbildung über KI ist ebenso nötig wie das Wissen, wie KI-Ergebnisse zu prüfen sind, um Fehler, Fehlfunktionen und Fehlinterpretationen auszuschließen.
Ein weiterer Punkt ist, dass mittlerweile viele offene Modelle existieren, die teilweise sogar lokal genutzt werden können, ohne dass Daten an große Firmen übertragen werden müssen. Dies gilt nicht nur für Sprachmodelle, sondern auch für Bildgenerierungsmodelle.Wir haben es also in der Hand, KI nach unseren Vorstellungen zu nutzen.
Betrachten wir KI als das, was es ist: ein reines Werkzeug, das uns bei vielen Aufgaben unterstützen kann, jedoch keine magischen Lösungen bietet. Die Modelle sind keine "Wundertüten", sondern sollten pragmatisch als Ergänzung zu vorhandenen Fähigkeiten gesehen werden.
02.10.2024
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