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Google zieht den Stecker für alte Chrome-Erweiterungen – was jetzt?
Auf Reddit und X (früher Twitter) mehren sich die Hilferufe: Immer mehr Nutzer beschweren sich, dass ihre liebgewonnenen Chrome-Erweiterungen plötzlich den Geist aufgeben. Der Grund? Google hat damit begonnen, Erweiterungen, die noch auf dem veralteten „Manifest v2“-System basieren, gnadenlos abzuschalten. Der Browser selbst gibt dann den freundlichen Rat: „Deinstallieren Sie das Ding doch einfach!“ – als ob man einen treuen Goldfisch entsorgen würde.
Warum das Ganze?
Die nervende Aktion kein vorgezogener Aprilscherz. Google hatte schon länger angekündigt, dass „Manifest v3“ das neue Maß aller Dinge bei den Browsererweiterungen wird. Das Problem: Die neue Version nimmt die Tools enger an die Leine. Einige Erweiterungen, die sich bislang größter Beliebtheit erfreuen konnten (z. B. Werbeblocker oder Datenschutz-Tools), müssen jetzt mit angezogener Handbremse fahren – oder fallen ganz aus. Klingt nach einem klassischen Fall von „Sicherheit vs. Freiheit“.
Was tun, wenn man seine V2-Erweiterungen liebt?
Es gibt offenbar nur eine Option: Browser-Wechsel! Aber Achtung – nicht jeder Browser ist ein sicherer Hafen. Viele wie Edge, Opera oder sogar der neue Samsung-Browser basieren nämlich ebenfalls auf Chromium, Googles Open-Source-Grundgerüst. Und die übernehmen natürlich brav die V3-Regeln. Es ist, als würde man vor Regen fliehen und landet dann in einer anderen Wolke.
Doch es gibt Hoffnung! Brave, der privacy-lastige Underdog-Browser, stemmt sich gegen den Trend und hält an V2 fest. Und dann ist da noch Firefox, der letzte Mohikaner unter den Nicht-Chromium-Browsern. Der hat nicht nur kein Problem mit alten Erweiterungen, sondern trumpft auch mit weniger Datenhunger und mehr Customization auf. Ein Wechsel dorthin könnte sich lohnen – wie der Umzug in eine WG, wo man plötzlich feststellt, dass die Mitbewohner:innen cooler sind als gedacht. Allerdings hat der Firefox in den letzten Jahren einen nicht unerheblichen Teil seiner Nutzerbasis verloren, das Tool ist einfach überfrachtet und dadurch richtig lahmarschig geworden.
Wer auf seine Chrome-Erweiterungen nicht verzichten will, hat Alternativen. Und vielleicht ist Firefox ja gar kein „Notnagel“, sondern ein Upgrade? Immerhin muss man sich dort nicht fragen, ob der Browser heimlich beim Klick-Tracking mitschreibt. Einfach mal ausprobieren – wer weiß, vielleicht vermisst man Chrome bald so wenig wie StudiVZ oder MySpace. Und natürlich sollten auch die Hersteller der Chrome-Erweiterungen langsam mal den Finger ziehen und entsprechende Updates anbieten, auch das würde das Problem schließlich lösen.
04.03.2025
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