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HTTP Error Statusmeldungen: Gehen Sie weiter, hier gibt es nicht zu sehen. Oder etwa doch?

HTTP Error Statusmeldungen: Gehen Sie weiter, hier gibt es nicht zu sehen. Oder etwa doch?Fehlerseiten sind ein regelmäßiges Ärgernis beim Surfen. Bei den meisten Suchmaschinen werden noch Seiten gelistet, die schon seit Ewigkeiten nicht mehr vorhanden sind - insbesondere dann, wenn das CMS keine entsprechenden Funktionen anbietet oder Weiterleitungen falsch deklariert sind. Dann kommt die Standard-Fehlermeldung, die der Webserver ausspuckt - und die sind weder schön noch aussagekräftig noch haben sie eine sinnvolle Funktion. Unter Umständen sind die vom Webserver generierten Fehlermeldungen jedoch aussagekräftig genug, um virtuelle Kriminelle auf dumme Gedanken zu bringen.

Doch gerade bei dynamischen Systemen lässt sich ein gewisser "Leerstand" nicht immer vermeiden. Nach einem Systemwechsel hingegen ist überhaupt nichts mehr an seinem Platz und jede Menge Seitenanfragen müssen abgefangen und weiterverarbeitet werden. Sonst geht's ganz schnell in den Keller im Suchmaschinenindex, abgesehen davon, dass viele Seitenbesucher vergrault werden, die dann vielleicht nie wieder kommen.

Lassen sich Serverfehler nicht sinnvoll nutzen? Aber klar doch - und der Kreativität sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Lassen Sie uns zunächst erörtern, bei welchen häufigen Client-Aufrufen der Webserver eine Fehlermeldung ausgibt - und wir beschränken uns auf übliche Browser-Website-Anfragen:

400 Bad Request Die Anfrage des Clients war fehlerhaft aufgebaut oder ggf. falsch codiert. Der Webserver meint, dass sich der Browser des Besuchers bei seiner Anfrage nicht an das HTTP-Protokoll hält und verweigert die Ausgabe von Daten.
401 Unauthorized Die Ressource kann nur mit gültiger Authentifizierung aufgerufen werden. Der Fehler passiert oft beim unberechtigten Zugriff auf passwortgeschützte Bereiche der Website, der Webserver protokolliert diesen Versuch und gibt die entsprechende Fehlermeldung aus.
402 Payment Required Noch nicht im HTTP-Protokoll implementiert, dürfte in Zukunft aber an Bedeutung gewinnen: Kostenpflichtige Ressource, Zugriff verweigert!
403 Forbidden Fehlende Zugriffsberechtigung des Clients oder der authentifizierte User ist nicht berechtigt, eine als HTTPS konfigurierte URL nur mit HTTP aufzurufen. Kommt in letzter Zeit häufig vor, weil SSL-Zertifikate installiert werden, aber der unverschlüsselte Aufruf nicht korrekt weitergeleitet wird.
404 Not Found Die angeforderte Ressource wurde nicht gefunden. Der wohl häufigste Serverfehler beim Aufruf einer Website, die schlichtweg nicht oder nicht mehr vorhanden ist.

Weitere Serverfehler bzw. Statuscodes des HTTP-Protokolls können in der WIKIPEDIA studiert werden.

Viele Besucher wissen mit den Standard-Fehlermeldungen des Webservers wenig anzufangen und sind entsprechend verunsichert. Umso wichtiger ist es, diese Fehler abzufangen und den Besucher auf eine vorbereitete Seite zu leiten, auf der der Fehler erläutert wird und ggf. eine Möglichkeit zu anderen/weiteren Informationen angeboten wird.

Doch muss der Besucher überhaupt mit technischen Details gelangweilt werden? Nein, denn für viele sind das ohnehin "böhmische Dörfer", die Anzeigefläche der Fehler-Website lässt sich wahrlich zielführender verwenden. Neben der essentiellen Fehlermeldung, die durchaus dekorativ, in anderen Worten oder auf unterhaltsame Weise ausgegeben werden kann (der Besucher muss wissen, dass die angeforderte Ressource nicht bzw. nicht mehr zur Verfügung steht) sollte die Fläche genutzt werden, um auf spezielle Produkte, Dienstleistungen oder Angebote hinzuweisen. Natürlich gerne auch mit Bezug zur ausgegebenen Fehlermeldung.

Jetzt kommt es darauf an, die entsprechenden Fehlerseiten optisch und textlich kreativ aufzuwerten - im Look & Feel der eigenen Seite oder auch mal ganz anders. Oder mit Funktionen zu erweitern - z.B. einem Suchfeld oder einer Produktübersicht. Das lädt den Besucher ein, auf der Website zu verbleiben und sorgt dafür, dass die angeforderte Information u.U. doch noch gefunden wird. Überdies kann der Website-Betreiber den Besucher an der Hand nehmen und auf andere Inhalte aufmerksam machen und Interesse an weiteren Produkten wecken - wenn das richtig und zuvorkommend kommuniziert wird. Auf der Seite eines Spieleherstellers sind wir sogar über ein Mini-Game gestolpert, mit dem der Besucher zunächst einmal eine Runde zocken kann. Abhängig von Branchen und Geschäftsfeldern lassen sich kreative Ideen umsetzen, die den Besucher bei der Stange halten und im Idealfall sogar noch begeistern - Stichwort Online-Shop. Wie wärs mit einem Extra-Rabatt oder einem Gutschein auf bestimmte Produkte, wenn der Besucher auf einer Fehlersite landet?

Ein paar Kreativvorschläge, wie ein HTTP-Error optisch verkauft werden kann, gibt es von unserer Medienpartnerin Sabine Haag von HAAG Kommunikationsdesign - klicken Sie sich mal durch!

Wie Sie sehen, ist visuell so ziemlich alles möglich. Technisch hingegen ist das alles gar nicht so wild. Mittels einer Server-Direktive werden die ausgelösten Fehler abgefragt und auf eine Fehlerseite weitergeleitet. Aufpassen bei Pfadangaben innerhalb der Fehlerseite - es könnte durchaus sein, dass ein Serverfehler aus den Tiefen der Unterverzeichnisse aufgerufen wird - mit relativen Angaben ist man hier immer auf der sicheren Seite und generiert nicht noch mehr Serverfehler. So ist sichergestellt, dass Links, Icons und Bilder auch auf der Fehlerseite immer korrekt ausgegeben werden.

Fazit: Ganz gleich ob Website-Defizit oder fehlerhafte Eingabe des Besuchers - nutzen Sie Serverfehler zur Kundenbindung und als Marketing-Instrument - oder schlichtweg zur Erbauung des Besuchers! Auch letzteres kann dazu beitragen, aus Besuchern Kunden zu machen!

Foto: media Verlagsgesellschaft GmbH, Hemera Technologies Inc.

22.05.2019

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