Aktuelles
Keine digitalen Alpträume mehr: Der ultimative Guide gegen Trojaner & Co.
Ein umfassender Leitfaden zum Schutz vor Trojanern und Malware: So bleiben Sie sicher im Netz
Die digitale Welt bietet unzählige Möglichkeiten, birgt aber auch Risiken. Die Nachricht, dass über 2,3 Millionen Nutzer von einer neuen Sicherheitsbedrohung namens „Red Direction“ betroffen sind, ist alarmierend, sicher haben Sie davon gehört oder gelesen. Insbesondere die Infektion von mehreren Browser-Erweiterungen für Chrome und Edge mit Schadcode zeigt, wie perfide Cyberkriminelle vorgehen. Doch keine Sorge: Mit dem richtigen Wissen und den passenden Vorsichtsmaßnahmen können Sie sich effektiv schützen. Wir möchten Ihnen - auch wenn Sie kein Experte sind - einen umfassenden Leitfaden an die Hand geben, damit Sie wissen, wie Sie Trojanern und Malware begegnen und Infektionen über E-Mail, Messenger und Websites vermeiden können.

Was sind Trojaner und Malware?
Bevor wir ins Detail gehen, klären wir kurz die Begrifflichkeiten:
- Malware ist ein Überbegriff für bösartige Software, die darauf abzielt, Computersysteme zu schädigen, Daten zu stehlen oder unerwünschte Aktionen auszuführen. Dazu gehören Viren, Würmer, Ransomware, Spyware und eben auch Trojaner.
- Trojaner (oder Trojanische Pferde) sind eine spezielle Art von Malware. Sie tarnen sich als nützliche oder harmlose Programme, um sich auf Ihrem System einzuschleichen. Sobald sie ausgeführt werden, öffnen sie oft eine "Hintertür" für andere Malware oder ermöglichen Angreifern den Fernzugriff auf Ihr Gerät. Sie verbreiten sich i.d.R. nicht selbstständig, sondern benötigen die Interaktion des Nutzers (z.B. das Öffnen einer infizierten Datei).
Der Fall "Red Direction" – Eine Warnung, die wir ernst nehmen sollten
Aktuell ist ein neuartiger Trojaner unterwegs, die Fachpresse warnt eindringlich! Der Schädling tarnt sich als harmlose Browser-Erweiterung. Die Experten des Sicherheitsunternehmens KOI.SECURITY haben herausgefunden, dass bereits eine ganze Anzahl an Browsererweiterungen infiziert sind - und ein Ende ist nicht abzusehen. Auf 2,3 Millionen Geräte hat sich "Red Direction" bereits eingenistet - die Verbeitung ist also vorprogrammiert!
Eine Infektion mit dem Trojaner ist zudem besonders heimtückisch, da derlei Programme oft im Hintergrund laufen und scheinbar nützliche Funktionen bieten. Nutzer, die solche Erweiterungen installiert haben, bemerken unter Umständen überhaupt nichts von der Bedrohung. Dies verdeutlicht, wie wichtig es ist, bei der Installation neuer Software – selbst bei kleinen Browser-Tools – äußerste Vorsicht walten zu lassen.
Was kann ich tun gegen Trojaner und Malware? – Die wichtigsten Schutzmaßnahmen
Ein starkes Fundament für Ihre digitale Sicherheit besteht aus mehreren Säulen - aktuelle Software ist dabei das A und O:
- Betriebssystem: Halten Sie Ihr Betriebssystem (Windows, macOS, Linux) stets auf dem neuesten Stand. Microsoft, Apple und andere Anbieter veröffentlichen regelmäßig Sicherheitsupdates, die bekannte Schwachstellen schließen. Aktivieren Sie automatische Updates, falls möglich.
- Browser und Erweiterungen: Auch Ihr Webbrowser (Chrome, Edge, Firefox, Safari) und alle installierten Erweiterungen sollten immer aktuell sein. Veraltete Browser sind ein beliebtes Einfallstor für Angreifer. Überprüfen Sie regelmäßig, welche Erweiterungen Sie wirklich benötigen und deinstallieren Sie unnötige Helferlein.
- Andere Programme: Egal ob Office-Anwendungen, PDF-Reader oder Mediaplayer – stellen Sie sicher, dass auch diese Programme immer die neuesten Updates erhalten, denn auch diese Tools haben manchmal scheunentorgroße Einfallslöscher.
Antivirensoftware und Firewall: Ihre digitalen Bodyguards:
- Antivirenprogramm: Installieren Sie ein renommiertes Antivirenprogramm und halten Sie es immer aktiv und aktuell. Es erkennt und entfernt die meisten bekannten Viren, Trojaner und andere Malware. Führen Sie regelmäßig vollständige Systemscans durch. Speziell Windows 10 und Windows 11 verfügen mit dem Defender über eigene mächtige Werkzeuge zur Virenerkennung - neben diesen Tools muss i.d.R. kein weiterer Virenscanner installiert werden. Aber eine zweite Meinung kann nicht schaden. Unsere Empfehlung: Hitman Pro - der neben der allgmeinen Virenbekämpfung auch noch Schadcode, Tracker und Cookies entfernt.
- Firewall: Sowohl Software-Firewalls (meist im Betriebssystem integriert) als auch Hardware-Firewalls (im Router) überwachen den Datenverkehr und blockieren unerwünschte Verbindungen. Stellen Sie sicher, dass Ihre Firewall aktiviert ist.
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste – beim Download und der Installation:
- Offizielle Quellen nutzen: Laden Sie Software und Apps ausschließlich von den offiziellen Websites der Hersteller oder aus vertrauenswürdigen App Stores herunter. Vermeiden Sie dubiose Download-Portale.
- Sorgfältig lesen: Achten Sie bei der Installation neuer Software genau auf die angezeigten Optionen. Manchmal versuchen unseriöse Programme, zusätzliche, unerwünschte Software (sogenannte "Bundleware" oder "Adware") mitzuinstallieren. Lehnen Sie solche Angebote ab.
- Berechtigungen prüfen: Seien Sie misstrauisch, wenn eine App oder Erweiterung ungewöhnlich viele Berechtigungen anfordert (z.B. eine Taschenlampen-App, die Zugriff auf Ihre Kontakte verlangt).
Starke Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) - oder Passkeys:
Verwenden Sie für jeden Online-Dienst ein einzigartiges, komplexes Passwort. Nutzen Sie Passwort-Manager, um den Überblick zu behalten.
Wo immer möglich, aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Das bedeutet, dass Sie zusätzlich zum Passwort eine zweite Bestätigung benötigen (z.B. einen Code per SMS oder aus einer Authenticator-App). Dies erhöht die Sicherheit enorm, selbst wenn Ihr Passwort gestohlen wird.
Passkeys sind mittlerweile eine etablierte Methode, um sich sicher online anzumelden. Passkeys sollen herkömmliche Passwörter überflüssig machen. Sie bieten eine höhere Sicherheit und mehr Komfort. Stellen Sie sich Passkeys als digitale Schlüssel vor, die sicher auf Ihren Geräten (Smartphone, Tablet, Computer) gespeichert sind. Statt sich ein komplexes Passwort zu merken, authentifizieren Sie sich einfach mit Ihrem Gerät selbst, oft per Fingerabdruck, Gesichtserkennung (Face ID) oder Ihrer Geräte-PIN.
Regelmäßige Backups:
Erstellen Sie regelmäßig Backups Ihrer wichtigen Daten auf einem externen Speichermedium (externe Festplatte, Cloud-Speicher - am besten Beides und physisch voneinader getrennt). Im Falle einer Malware-Infektion (insbesondere Ransomware) können Sie so Ihre Daten wiederherstellen und müssen nicht auf Forderungen der Angreifer eingehen.
Wie vermeide ich, per E-Mail, Messenger oder Website infiziert zu werden?
Die meisten Infektionen erfolgen durch menschliches Fehlverhalten. Denn eigentlich ist alles ganz einfach:
- Augen auf beim Surfen!
- Nicht jeden Scheiß anklicken (man kann es nicht drastischer formulieren)!
- Keine Bullshit-Tools installieren!
- Keine E-Mails von Banken öffnen, bei denen Sie gar kein Konto haben (das passiert ständig - mit den entsprechenden Folgen)!
- Stecken Sie keine fremden/unbekannten USB-Sticks (oder andere Datenträger) in Ihre Hardware! Mehr noch: Selbst das Aufladen fremder Smartphones am USB-Port Ihres Rechners ist ein No Go!
E-Mail-Sicherheit:
- Skepsis bei unbekannten Absendern: Öffnen Sie keine E-Mails oder Anhänge von Absendern, die Sie nicht kennen oder denen Sie nicht vertrauen.
- Vorsicht bei unerwarteten E-Mails: Auch wenn der Absender bekannt ist, seien Sie misstrauisch bei E-Mails, die unerwartet kommen, einen ungewöhnlichen Betreff oder Anhang haben (z.B. Rechnungen, Mahnungen, Lieferbestätigungen, die Sie nicht erwarten).
- Links prüfen: Fahren Sie mit dem Mauszeiger über Links, ohne zu klicken. Oft wird Ihnen dann in der Statusleiste Ihres E-Mail-Programms die tatsächliche Ziel-URL angezeigt. Stimmt diese nicht mit dem erwarteten Link überein (z.B. paypal.com, aber der Link führt zu einer ganz anderen Adresse), klicken Sie nicht!
- Phishing erkennen: Achten Sie auf schlechte Grammatik, Rechtschreibfehler, fehlende persönliche Anrede und ungewöhnliche Formulierungen. Betrügerische E-Mails versuchen oft, Sie unter Druck zu setzen oder Neugier zu wecken.
- Keine persönlichen Daten preisgeben: Geben Sie niemals persönliche Daten, Passwörter oder Bankinformationen direkt in Antwort auf eine E-Mail preis. Seriöse Unternehmen fragen solche Informationen niemals per E-Mail ab.
Messenger-Sicherheit:
- Vorsicht bei unbekannten Kontakten: Antworten Sie nicht auf Nachrichten von Personen, die Sie nicht kennen.
- Misstrauisch bei Links und Dateien: Klicken Sie nicht auf verdächtige Links oder laden Sie keine Dateien herunter, die Ihnen über Messenger von unbekannten Absendern geschickt werden. Auch bei bekannten Kontakten sollten Sie misstrauisch sein, wenn diese Ihnen unerwartet Links oder Dateien schicken – deren Account könnte gehackt worden sein.
- Spam-Nachrichten blockieren und ausfiltern: Blockieren und melden Sie verdächtige Kontakte. Wenn Sie einen Mailserver betreiben ist wahrscheinlich ein IT-Dienstleister dafür verantwortlich. Für die wirksame Spam-Bekämpfung im Standalone-Outlook oder Office 365 empfehlen wir Spamreader!
Website-Sicherheit:
- HTTPS ist Pflicht: Achten Sie darauf, dass die Website, die Sie besuchen, mit "https://" beginnt und ein kleines Schloss-Symbol in der Adressleiste anzeigt. Dies zeigt an, dass die Verbindung verschlüsselt und sicherer ist.
- Keine unbekannten Websites besuchen: Meiden Sie Websites, die unseriös wirken oder Ihnen durch Pop-ups oder aggressive Werbung auffallen.
- Vorsicht bei Pop-ups und Warnungen: Klicken Sie niemals auf Pop-ups, die Ihnen angebliche Probleme mit Ihrem Computer melden oder Sie auffordern, Software herunterzuladen. Dies sind oft Fakes, die Malware verbreiten wollen.
- Werbeblocker nutzen: Ein guter Werbeblocker kann nicht nur nervige Werbung, sondern auch potenziell schädliche Skripte auf Websites blockieren.
- Skripte blockieren: Für fortgeschrittene Nutzer: Browser-Erweiterungen wie "NoScript" ermöglichen es Ihnen, zu kontrollieren, welche Skripte auf einer Website ausgeführt werden dürfen.
Cyberkriminalität ist eine ständige Bedrohung, aber Sie sind ihr nicht hilflos ausgeliefert. Indem Sie die genannten Schutzmaßnahmen konsequent anwenden und stets wachsam bleiben, können Sie das Risiko einer Infektion drastisch reduzieren. Aktualisieren Sie Ihre Software, nutzen Sie Antivirenprogramme und Firewalls, seien Sie vorsichtig bei Downloads und klicken Sie niemals leichtfertig auf Links oder Anhänge. Ihre digitale Sicherheit liegt maßgeblich in Ihren Händen. Bleiben Sie informiert, bleiben Sie sicher!
Bild: Giovani Domenico Tiepo - Die Prozession des Trojanischen Pferdes nach Troja (1760) (National Gallery London)
16.07.2025
Alle News vom TAGWORX.NET Neue Medien können Sie auch als RSS Newsfeed abonnieren, klicken Sie einfach auf das XML-Symbol und tragen Sie die Adresse in Ihren Newsreader ein!