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Keine Entwarnung: Kryptotrojaner Petya legt Firmen und Behörden lahm

Kryptotrojaner Petya legt Firmen und Behörden lahmNoch immer wird der Schutt weggeräumt, den der Trojaner "WannaCry" verursacht hat, da gehen schon die nächsten Hiobsbotschaften um die Welt: "Petya", der ähnliche Sicherheitslücken nutzt, wie sein Cousin "WannaCry", attackiert weltweit Ämter, Behörden und Unternehmen.

Besonders hart hat es offenbar die Ukraine erwischt: Im Katastrophen-Atomkraftwerk Tschernobyl kollabierten beispielsweise etliche Windowssysteme, so dass radioaktive Emmissionen nur noch per Hand gemessen werden konnten. Wichtige technische Systeme im Reaktor sollen aber nicht betroffen gewesen sein. Neben dem Kraftwerk hatten vor allem Finanzinstitute, Krankenhäuser oder der Kiewer Flughafen mit den Auswirkungen des Angriffs zu kämpfen.

Aber auch ausserhalb der Ukraine hat "Petya" seine Spuren hinterlassen. Die russische IT-Sicherheitsfirma Kaspersky registrierte allein am Dienstag rund 2000 erfolgreiche Angriffe - so z.B. in Polen, Italien, Deutschland, Frankreich, Dänemark und Russland. Zu den betroffenen Unternehmen zählen die Reederei Maersk, die Ölraffinerie Rosneft, der Pharmakonzern Merck, die Beiersdorf AG, die französische Bahn und der Lebensmittel-Riese Mondelez. In den USA scheinen wieder Krankenhäuser das Ziel von Angriffen gewesen zu sein.

Der Kryptotrojaner "Petya" hat sich offenbar über ganz ähnliche Sicherheitslücken in älteren Windows-Versionen verbreitet wie der im Mai für eine globale Attacke genutzte Erpressungstrojaner "WannaCry", so das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in einer Erklärung. Allerdings seien auch Windows 10-Rechner befallen worden, die bisher als relativ sicher galten.

Für die nun auch von "Petya" ausgenutzten Schwachstellen im Windows-Betriebssystem gibt es seit Monaten wirksame Updates, allerdings scheinen viele Firmen die noch immer nicht installiert zu haben. Dieser Leichtsinn kostet Unsummen: Auch "Petya" wird bei den betroffenen Unternehmen weltweit Milliardenschäden hinterlassen.

28.06.2017

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