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Ordentlich trommeln fürs Geschäft: Mit Streuung von Inhalten Reichweite erzeugen
Jedes kleine Unternehmen kennt das Problem: Die Produkte sind toll, Kunden schwören auf die angebotenen Dienstleistungen und die Außendienstler haben fast schon eigene Groupies. Die Mund-zu-Mund-Propaganda funktioniert also. Die Akquise übers Internet hingegen läuft eher schleppend, es ist nicht einfach, aus Besuchern, Fans und Followern wirkliche Kunden zu machen.
Es könnte daran liegen, dass der Kanal etwas eng ist, auf dem gesendet wird. Regelmäßige Posts auf der Facebook-Seite, tägliche Wortmeldungen via Twitter und gelegentlich mal ein Foto bei Instagram - das wird wohl nicht reichen, um eine breite Masse möglicher Interessenten zu erreichen.
Abhängig von Intention, Branche und Berufung sollte man sich die sozialen Möglichkeiten schon mal etwas genauer anschauen, die man für die Außendarstellung nutzen möchte.
Das Pflichtprogramm:
Facebook, Twitter, XING, LinkedIn gehören für jedes Unternehmen zur Grundausstattung, um auf das eigene Tun aufmerksam zu machen. Und diese Accounts gehören auch regelmäßig mit den aktuellen Unternehmensdaten gepflegt: Telefonnummer, EMail- und Webadressen gehören ebenso dazu wie Öffnungszeiten, Unternehmens-, Dienstleistungs- und Produktbeschreibungen - ggf. angepasst auf das genutzte Zielmedium. Vermeiden Sie allzu plumpe Copy-and-Paste-Orgien - die kolportierten Inhalte sollten sich schon unterscheiden, damit sich die Zielgruppe dafür interessiert. Und damit die Mutter aller Suchmaschinen nicht etwa "duplicate Content" diagnostiziert.
Und auch Google+ gehört zum Pflichtprogramm. Die möglichst vollständige Unternehmenspräsenz im Google-Universum (Google Maps, Google MyBusiness, Groups etc.) sorgt für erhöhte Sichtbarkeit und es sollte niemanden wundern, dass diese Parameter auch Auswirkungen aufs Ranking haben können. Google liebt halt umfassende, vollständige und aktuelle Daten. Unternehmenspräsentationen, Messevideos und Erklärfilmchen gehören auf einen eigenen YouTube-Kanal.
Die Kür:
Es kommt auf die Branche an, in der Sie tätig sind: Klar, das Gastro und Hotels überall dort präsent sein müssen, wo zufriedene Gäste ihre Bewertungen hinterlassen: z.B. bei Foursquare, Swarm und Yelp. Die Übernachtungsbranche gibt sich bei Trivago, Kayak, HRS oder booking.com ein Stelldichein - und lässt sich auf holydaycheck.de mit Sternen versehen. Und auch wenn das Publikum etwas zu meckern hat, auf Bewertungsportalen haben Sie eine gute Gelegenheit, souverän zu reagieren und eine Konversation mit Ihrer Zielgruppe aufzubauen - auch im Ernstfall, wenn wirklich mal was schiefgelaufen ist. Äquivalent dazu gibt es Plattformen etwa für Mediziner (jameda.de, sanego.de), für Rechtsanwälte (anwalt.de) und andere Expertengruppen - da muss man als Branchenvertreter schlichtweg dabei sein.
Wenn Optik und Layout eine Rolle spielen, sind Bilderwerkzeuge Pflicht: Pinterest, Instagram ggf. Flickr oder Photobucket, die regelmäßig mit Bildern aus der Werbung, dem Firmenalltag oder der Produktion gefüttert werden müssen. Bewegtes Bild gehört außer bei YouTube mittlerweile auch dort zu den unterstützten Formaten, darüber hinaus existieren zahlreiche weitere Plattformen für Filme und Videos.
Produktbeschreibungen, Handbücher, Manuale etc. können über Dokumentenplattforem wie Scribd, DocStoc, Slideshare oder Google Docs einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden - alternativ dazu bieten sich eine ganze Anzahl Cloud-Services an: Von der DropBox bis zu Telekom Cloud - das Angebot ist riesig. Klar ist auch: Sensible und kritische Firmendokumente gehören dort nicht hin - dafür gibt es andere Anbieter, die im Kleingedruckten sowohl Sicherheit als auch Datenschutz garantieren.
Wenn Sie Consumer-Produkte übers Internet verkaufen, kann es hilfreich sein, in Shopping Communities vertreten zu sein, von deals.de über dawanda.de bis hin zu brands4friends gibt es eine ganze Anzahl an Shopping- und Gutscheinportalen, auf denen Sie mit unschlagbaren Preisen wuchern können.
Online-Pressemitteilungen sind ein wirkungsvolles Instrument, um eine weitreichende Verbreitung von Unternehmensinformationen im Internet sicherzustellen. Hier gelten andere Regelungen als bei den Kurztexten, die über Twitter und Facebook kolportiert werden - gleichzeitig sollte sichergestellt sein, dass journalistische Inhalte wie Fachbeiträge, Berichte, Produkttests, Interviews und Stellungnahmen auch in den "üblichen Verdächtigen" der Sozialen Medien kommuniziert werden, querverlinkt sind und auf dieser Ebene genügend Beachtung finden.
Fordern Sie Reaktionen ein - beispielsweise in Ihrer Email-Signatur oder mit anderen Werkzeugen Ihrer Außenkommunikation: Überzeugen Sie Ihre Kunden, in den entsprechenden Plattformen Bewertungen zu hinterlassen. An dieser Stelle darf gerne mit Gutscheinen, Werbegimmicks, einer App oder Preisnachlässen geködert werden - das schafft Freunde und spricht sich schnell herum.
Einen nicht unerheblichen Teil der nun mal dafür notwendigen Handarbeit können Ihnen dabei News-Aggregatoren abnehmen: IFTTT, delivr.it oder engator.com wären nur ein paar Beispiele in diesem Segment. Insbesondere IFTTT (If this then that) hält für viele Anwendungsgebiete vorgefertigte Applets bereit, die Ihnen viel Arbeit in den Sozialen Netzwerken ersparen: Schreibe ein EMail und speicher den Email-Anhang als Pinterest-Bild, lies einen RSS-Feed und poste Überschrift, Text und Bild als Statusnachricht auf Deiner Facebook-Seite - die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.
Die meisten Plattformen bieten darüber hinaus auch noch weitreichende Möglichkeiten der bezahlten Werbung - Google Adwords, Bing Ads oder Facebook Ads seien hier einfach mal Beispiel genannt.
Offline
Gleichwohl spielt sich eine erfolgreiche Marketing-Strategie nicht nur im Internet oder in den Sozialen Netzwerken ab. Je nach Branche sollten Offline-Maßnahmen die Online-Aktivitäten flankieren und ergänzen. Selbstverständlich müssen die von Ihnen genutzten Internetplattformen auch in Ihrer Papierwerbung, Ihren Unternehmensdrucksachen, ja auch auf Ihren Werbeartikeln und Messegeschenken hinreichend Berücksichtigung finden. Auch der totgesagte QR-Code kann da übrigens manchmal Wunder bewirken.
Wichtig ist, dass Sie eine treue und ehrliche Community entstehen lassen. Machen Sie Kunden oder Konsumenten zu einem maßgeblichen Teil Ihres Marketings - lassen Sie sie mitreden! Im Idealfall sind auch die federführenden Mitarbeiter im und außerhalb des Unternehmens vernetzt und können auf entsprechende Beiträge co-agieren oder reagieren. Damit kein Social-Media-Chaos ausbricht, ist es hilfreich, einen Prozess zu implementieren, der auch dokumentiert sein sollte - beispielsweise in Form einer entsprechenden Verfahrensanweisung. Anderenfalls können Social-Media-Aktivitäten ganz schnell aus dem Ruder laufen.
Viel Erfolg dabei! Auf Sie wartet eine ganze Menge Arbeit - die sich lohnt, wenn das On- und Offline-Marketing strategisch und eisern durchgezogen wird. Sichtbarkeit, Traffic und Reichweite werden schon nach kurzer Zeit beeindruckende Zahlen in die Diagramme Ihrer Analysetools zaubern.
Michael Schmidt
Foto: media Verlagsgesellschaft GmbH, Hemera Technologies Inc.
03.07.2017
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