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Der Hack, der keiner ist

Der Hack, der keiner istPöhse Hacker haben Politiker und Prominente infiltriert und zum Teil sehr private Daten bei Twitter veröffentlicht. Die Medien übertrumpfen sich gegenseitig mit reißerischen Schlagzeilen. Die politische Kaste schreit selbstredend nach Gesetzesverschärfungen, das BSI ist unschuldig und der Innenminister abgetaucht.

Die, die sich trauen, in den Abendnachrichten ein Statement abzugeben, möchte man tröstend in den Arm nehmen ob ihrer bedauernswerten Ahnungslosigkeit. Alle Plattformen der Gewaltenteilung geben gerade ein äußerst erbärmliches Bild ab und stellen eindrucksvoll unter Beweis, dass selbst Neuland noch in weiter Ferne ist.

Ein "Hacker" ist man nämlich nicht, wenn man nach drei Versuchen mit billigen Passwörtern in ein System eindringen kann - und das scheint nach jetzigem Kenntnisstand der Hauptgrund für den "Hack" zu sein. Auch für das Versenden von Trojanern mittels Emailanhang sind keine Kenntnisse erforderlich, die den Horizont einer rumänischen Klofrau übersteigen.

Vielmehr ist wieder einmal festzustellen, dass die Sicherheitslücke VOR dem Computer sitzt. Die dort an den Tag gelegte Ignoranz und Inkompetenz lässt sich kaum noch steigern: Es wäre an der Zeit, dass sich unsere Damen und Herren Politiker einfach mal an die IT-Sicherheitsvorgaben für den Umgang mit dienstlichen Informationen auf IT-Systemen halten - anstatt ihre Arbeit per Whatsapp und Facebook-Messenger zu erledigen. Auch scheinen es unsere Volksvertreter mit der Trennung von dienstlichen und privaten Daten nicht all zu genau zu nehmen - oder wie erklärt sich, dass die Eindringlinge sowohl Zugriff auf dienstliche Dokumente als auch auf private Kontoauszüge hatten?

Dass der Datenleak über mehrere Wochen unbemerkt geblieben ist, spricht ebenfalls nicht für die Behörden, die für die Datensicherheit an oberster Stelle verantwortlich zeichnen.

Der entstandene Schaden dürfte gewaltig sein - der Image-Schaden für "die da oben" lässt sich nicht beziffern und wird sich (mal wieder) an anderer Stelle zeigen.

06.01.2019

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