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Game Boy Jubiläum: 30 Jahre Daddelmaschine

30 Jahre Game Boy30 Jahre ist es her, dass in Japan der "Nindendo Game Boy" erschienen ist. Am 21. April 1989 kamen die ersten Geräte in die Läden, seither wurden 120 Millionen Einheiten verkauft. Diese Zahlen wurden nur noch vom hauseigenen Nachfolger "Nintendo DS" übertroffen. Und selbst wenn man stationäre Konsolengeräte dazuzählt, ist der Game Boy immer noch das dritterfolgreichste aller Spielsysteme.

Schon seit Anfang der 80er Jahre waren Kleinkonsolenspiele auf dem Vormarsch, dank immer kleiner werdender Technik konnten immer filigranerer Geräte mit immer besserer Grafik produziert werden. So entwickelte der Nintendo-Techniker Gunpei Yokoi die "Game & Watch"-Geräteserie, die sich mit LCD-Optik bis zur Erfindung des Game Boys mit insgesamt 56 Modellen mehr als 40 Millionen Mal verkaufte.

Zeitgleich feierte auch die NES-Spielkonsole große Erfolge, die 1983 unter dem Namen "Famicom" in Japan startete. Die NES ist eines der ersten Geräte mit Wechselkassetten, so dass die Spieler in den späteren Jahren bereits auf eine ansehnliche Auswahl von Titeln zugreifen können. Die Automaten der Mitbewerber haben noch fest einprogrammierte Spiele.

Der Game Boy kann seinerzeit schon mit einem Bildschirm mit 6,6 Zentimetern Diagonale und einer Auflösung von 160 × 144 Bildpunkten überzeugen - allerdings ist das Display monochrom. Das war jedoch kein Nachteil, sondern sparte enorm Batterieleistung. So konnte rund 15 Stunden am Stück gezockt werden, die farbigen Mitbewerber machten schon weitaus früher schlapp und wogen auch meist deutlich mehr als der 220 Gramm leichte Game Boy. Angetrieben wurde das Spielgerät durch einen seinerzeit recht flinken 8-Bit-Prozessor von Sharp.

Doch der große Erfolg des Game Boy ist untrennbar mit den veröffentlichten Spielen verbunden - "Tetris" sei hier ebenso genannt wie das Jump'n'Run Abenteuer "Super Mario Land", welches die Spieler stundenlang zu fesseln vermochte. Was auch heute noch funktioniert, wie die ständigen Mario-Neuauflagen beweisen. "Tetris" hingegen gilt als meistverkauftes Videospiel aller Zeiten, eine Tatsache, die ohne Game Boy wohl undenkbar gewesen wäre. In den 90er Jahren kam mit "Pokémon" noch einmal ein Straßenfeger hinzu, der die Verkaufszahlen noch einmal ordentlich nach oben trieb.

1996 kommt der Game Boy Pocket in die Läden, der mit etwas kleineren Abmessungen daherkommt als der große Bruder. 1998 erscheint, allerdings ausschließlich in Japan, ein Game Boy Light mit Display-Hintergrundbeleuchtung. Im gleichen Jahr wird der "Game Boy Color" auf den Markt geworfen, der sogar die meisten der alten Spiele lesen und im 4-Farb-Modus darstellen kann. Allerlei Zubehör verbessert die Spielerfahrung, Geräte lassen sich vernetzen, so dass bis zu 16 Spieler gemeinsam an einem Spiel teilnehmen können. Ja sogar eine Kamera und ein Drucker wurden für den Game Boy entwickelt.

2001 erscheint der "Game Boy Advance" auf dem Spielemarkt, in dem bereits ein 32-Bit-RISC-Prozessor seinen Dienst verrichtet. Auch dieses Gerät bleibt kompatibel zu seinen Vorgängern, anders etwa als der "Game Boy Micro", der sich nicht so recht verkaufen will und eingestampft wird. 2004 wird der Game Boy durch die Nintendo DS Minikonsole abgelöst, die sich bis heute weltweit über 154 Millionen Mal verkauft hat.

Doch der alte Game Boy hat noch immer jede Menge Liebhaber auf der ganzen Welt. Bis heute werden von einer aktiven Fangemeinde neue Spiele und Anwendungen entwickelt. Elektronik-Musiker schätzen die 8-Bit-Klangästhetik, nicht selten ist der Game Boy Sound in aktuellen Produktionen dieser Szene zu hören.

Foto: Evan-Amos

23.04.2019

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