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Viagra oder Millionenerbe - was tun gegen die Spam-Flut?
Spam-Mails sterben einfach nicht aus. Ganz im Gegenteil, in den letzten Jahren scheint die nervige Elektropost wieder fest zum Marketingkonzept einiger Unternehmen zu gehören. Sogar hierzulande - wo doch der gesetzliche Rahmen eigentlich sehr eng gesteckt und die Abmahngefahr groß ist. Doch meist stehen die Server im Ausland und die Versender reden sich heraus, Anzeigen verlaufen entsprechend im Sande.
Na, versucht man Ihnen auch tagtäglich Superpillen, Werkzeugkoffer, Chefsessel oder Druckerpatronen aufzuschwatzen? Ist plötzlich Ihr unbekannter, reicher Onkel verstorben und hat Ihnen ein unglaubliches Millionenvermögen hinterlassen? Oder hat sich eine ukrainische Krankenschwester unsterblich in Sie verliebt?
In harmlosen Fällen ist die eintreffende Post nur nervig - richtig gefährlich wird es, wenn neben dem Text auch noch ein Phishing-Anhang oder der Link zu einer Trojaner-verseuchten Website gesendet wird.
Also was tun gegen die Spam-Flut?
Zunächst sollten erst einmal alle Maßnahmen getroffen werden, bevor das Corpus Delicti auf dem eigenen, lokalen System eingetroffen ist. Ein guter Internet-Provider stellt in der Regel einiges an Werkzeugen zur Verfügung, mit der man der unerwünschten Plagegeister einigermaßen Herr werden kann. Noch besser ist natürlich, wenn man Zugriff auf den eigenen Email-Server hat und entsprechende Einstellungen vornehmen kann. Anderenfalls wird man die Plage schwer wieder los - oftmals hilft es dann nur, die Adresse zu wechseln. Bis auch die dann wieder in den Spammer-Datenbanken gespeichert ist.
Methoden und Tools
Virenscanner
Alle eintreffenden E-Mails sollten diesen Prozess durchlaufen. Üblicherweise wird bei einem Fund das Schreiben entsprechend markiert und der Virus entfernt.
Blacklisting
Das Blacklisting sollte selbsterklärend sein - wer auf der Liste steht, kommt nicht rein.
Greylisting
Beim sogenannten "Greylisting" wird der versendende Server angewiesen, das versendete E-Mail zu stornieren und erneut zu versenden. Das tun Spamserver in der Regel nicht - also wird das betreffende E-Mail automatisch als Spam gekennzeichnet, in den Spam-Ordner verschoben oder zurückgewiesen.
Whitelisting
Auch das Whitelisting sollte keiner Erklärung bedürfen - nur wer auf der Liste steht, kommt rein.
Polycid-weight
Alle eintreffenden E-Mails werden auf bestimmte Spam-Merkmale überprüft - sobald sich Verdachtsmomente ergeben, wird das Email zurückgewiesen.
Spamassasin
Auch mit diesem Tool werden alle eintreffenden E-Mails auf bestimmte Spam-Merkmale überprüft - sowohl im Absender, im Betreff als auch im Body-text. Sobald sich Verdachtsmomente ergeben, wird das E-Mail automatisch als Spam gekennzeichnet, in den Spam-Ordner verschoben oder zurückgewiesen - je nach Einstellung.
Wen eine oder mehrere der vorgenannten Listen "abgearbeitet" sind, sollten eintreffende E-Mail gegen ein paar der frei verfügbaren Spam-Datenbanken abgeglichen werden: b.barracudacentral.org, ix.dnsbl.manitu.net und/oder cbl.abuseat.org. - oder andere. Dort werden Spammerkmale geprüft - auch dahingehend, ob der Absender in der jeweiligen Spam-Datenbank gelistet ist - wenn ja, wird das E-Mail automatisch als Spam gekennzeichnet, in den Spam-Ordner verschoben oder zurückgewiesen - je nach Einstellung.
Und nicht zuletzt lassen sich eigene Filter erstellen, speichern und anwenden, mit dem viele Parameter eines eintreffenden E-Mails auf Verdachtsmomente übergeprüft werden können: Absender, Absenderadressen, CC- und BCC-Adressen, Subject, Body oder auch Kombinationen davon. Also etwa:
Wenn "Gewinnspiel, Gewinner, Winner, You Win" im Betreff, dann Email in "Spamordner" verschieben
Einfacher geht's nicht. Natürlich sollte an dieser Stelle nicht maßlos übertrieben werden - sonst landen dann auch schnell mal eigentlich erwünschte E-Mails im Spam-Ordner.
Wenn Sie genervt sind von unerwünschten E-Mails und keine Handhabe gegen die Spamflut haben, sprechen Sie uns bitte an - wir finden bestimmt einen Weg, damit Sie von den Plagegeistern in Ruhe gelassen werden.
Foto: Heiner
04.02.2020
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