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Zoom 5.0 soll sicherer werden
Die harsche Kritik von Datenschützern und Sicherheitsexperten scheint überraschend schnell Früchte getragen zu haben. Zoom hat angekündigt, dass das kommende Update auf die Version 5.0 des beliebten Kommunikationstools einige Sicherheitsupgrades hinzufügen wird, die datenschutzbewusste "Zoomer" zu schätzen wissen werden.
Die Hersteller der Konferenz-Software hatten lange behauptet, ihre Anwendung mit einer wirksamen "End-to-End"-Verschlüsselung ausgestattet zu haben - ein Umstand, der von Security-Fachleuten und IT-Journalisten von The Intercept widerlegt worden war. Denn das Gegenteil war der Fall, in ihrem Bericht sprachen die Journalisten sogar von "unterdurchschnittlichen Sicherheitsstandards" und bemängelten, dass Daten durch China geleitet werden.
Nun rüstet Zoom auf und verwendet nicht mehr den 128-Bit-AES-Schlüssel (Advanced Encryption Standard), sondern setzt auf einen wesentlich komplizierteren und sichereren Standard, der als AES-256-Bit-GCM-Verschlüsselung bezeichnet wird.
Neben der Verschlüsselung sollen auch die Datenströme besser kontrolliert werden können. Mittels "Data Routing Control" können Zoom-Rechenzentren rund um den Globus beim Datentransport übergangen werden, wodurch sichergestellt wird, dass Konferenzdaten nicht über Datenregionen wie China geleitet oder dort gespeichert werden.
Zudem hat Zoom auch einige Funktionsänderungen innerhalb der Benutzeroberfläche angekündigt. Alle relevanten Sicherheitseinstellungen werden jetzt unter einem neuen Vorhängeschloss-Symbol gruppiert - zuvor waren sie über die gesamte Oberfläche verstreut. Auch wurden die Einstellungen für Passwörter und Warteräume geändert und automatisch die neuen Sicherheitsmechanismen für die Tarife Education, Basic und Pro aktiviert.
Sicherheitsexperten und Datenschützer nörgeln jedoch immer noch und bemängeln vor allem, dass Zoom sein früheres Versprechen der "End-to-End"-Verschlüsselung "über alle Kommunikationsmedien" noch immer nich einhalte. Was zugegebenermaßen recht schwierig ist, was auch Fachleute einräumen. "Bei einer komplexen Videokonferenzlösung wie Zoom ist es für die Plattform technologisch schwierig, eine echte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zu gewährleisten und dennoch alle ihre Funktionen und die Echtzeit-Qualitätskontrolle beispielsweise für Audio- und Videoqualität beizubehalten", so Logan Kipp, Chef der Sicherheitsfirma SiteLock.
Allerdings wird es noch etwas dauern, bis die neue Zoom-Version zur Verfügung steht. Ein Ausrollen des Updates ist für Ende Mai geplant. Alle sicherheitsbewußten User, die ihre Konferenzen gerne ohne ungebetene Zuhörer abhalten möchten, sollten ihre Software dann unbedingt aktualisieren.
23.04.2020
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