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Cool Tool: Die Corona Warn-App ist da.

Gut Ding will Weile haben. Nach langem Hin und Her hat das Robert-Koch-Institut die Corona Warn-App für Android und iOS veröffentlicht. Die App kann über die üblichen Plattformen wie Google-Play oder den Apple-Store heruntergeladen und installiert werden.

Das Tool wurde von der Deutschen Telekom und SAP entwickelt und hatte im Vorfeld zu heißen Diskussionen geführt, in denen meist Datenschutzbedenken eine zentrale Rolle spielten. Doch die Hersteller waren von Anfang an und während des gesamten Entwicklungsprozesses bemüht, größtmögliche Transparenz zu zeigen und so entpuppten sich viele der lauthals vorgetragenen Kritikpunkte als haltlos - und als meist mit viel Halbwissen versetzte "warme Luft".

Zudem gibt es aus Fachkreisen viel Lob - sogar der Chaos Computerclub äußert sich ausnehmend positiv über die App. Denn es werden keinerlei personenbezogene Daten erhoben, auch erfolgt kein von vielen Kritikern befürchtetes heimliches Absaugen etwa von Standortdaten etc.. Und wer sich jetzt immer noch wegen der Corona Warn-App in die Hose macht, kann sich auf GitHub in den kompletten Quellcode einarbeiten - klar, ein klein wenig Nerd-Wissen sollte dafür schon vorhanden sein. Die Funktionsweise der App ist jedenfalls kein Geheimnis und erschließt sich auch für Nicht-Programmierer recht schnell: Via Bluetooth werden anonymisierte Codes zwischen Smartphones ausgetauscht - aber auch nur dann, wenn sich die Geräte über mehrere Minuten näher als der vorgeschriebene Mindestabstand von 2 Metern gekommen sind. Die erhobenen Daten werden lokal auf dem Gerät gespeichert - und nach 2 Wochen restlos entfernt. Dritte Parteien haben keinen Zugriff, also auch nicht das RKI, Google, Apple und schon gar nicht die Bundesregierung.

Dennoch: Weil die Netzgemeinde mit Argusaugen die Entwicklungsprozesse beobachtet und sich frühzeitig zu Wort gemeldet hat, war die Regierung von Anfang an bemüht, gerade im Hinblick auf Datenschutzaspekte auf Nummer sicher zu gehen.

Klar ist auch, dass Installation und Betrieb der App absolut freiwillig ist, niemand ist gezwungen sich das Tool zu installieren. Genau so, wie niemand gezwungen ist, sich jedes neue Spiel herunterzuladen - eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Die Regierung hofft, dass sich mit einer entsprechenden Verbreitung der Corona Warn-App Infektionswege besser nachvollziehen lassen. Durch die Warnung der Nutzer beim Kontakt mit infizierten Personen können Infektionsketten nachverfolgt und mit Quarantänemaßnahmen unterbrochen werden. So kann jeder Nutzer dazu beitragen, die Pandemie in den Griff zu bekommen.

Damit die App fehlerfrei läuft, muss entweder iOS 13.5 oder höher auf dem iPhone bzw. Android 6.0 oder höher auf dem Android-Smartphone laufen. Damit ist auch das Argument widerlegt, dass man unbedingt ein brandneues Edel-Smartphone sein eigen nennen muss, um bei möglicherweise infizierte Kontaktpersonen die Alarmglocken läuten zu lassen.

Die Bedienung ist denkbar einfach. Nach der Installation einfach die sog. "Risiko-Ermittlung" einschalten - anderenfalls ist kein Datenaustausch via Bluetooth möglich. Sollte eine Infektion vorliegen, kann man sich ebenfalls über die App als "infiziert" melden, auch das ist freiwillig. In diesem Fall erhalten frühere Kontakte eine Warnung über ihre Corona-App - dazu die nötigen Handlungsempfehlungen. Auch im Infektionsfall bleiben alle Daten anonym!

Natürlich ist die Corona Warn-App kein Allheilmittel gegen die Pandemie. Ohne das Einhalten von Sicherheitsabständen, akribischer Hygiene und das situationsbedingte Tragen der Alltagsmasken werden wir uns noch lange mit dem Virus herumärgern müssen - die App ist maximal eine digitale Ergänzung anderer Maßnahmen.

Und immer schön auf das Original achten: Mittlerweile gibt es im App-Store bzw. bei Google-Play jede Menge sog. "Corona-Apps". Es wird empfohlen, das Tool ausschließlich über die bereitgestellten Links herunterzuladen.

Weitere Informationen zur Corona Warn-App

Download im Apple-Store

Download bei Google Play

17.06.2020