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Hype um Clubhouse - Datenschützer schlagen Alarm
Gerade wird eine neue Sau durchs digitale Dorf getrieben. Nach "Threema", "Telegram" und "Parler" ist nun die Audio-App "Clubhouse" in aller Munde - teilweise hat das neue Tool mehr Downloads als etablierte Messenger wie Telegram.
Datenschützer hingegen schlagen die Hände über dem Kopf zusammen, denn das Tool scheint jede Menge datenschutzrelevante Defizite aufzuweisen. Mit der Nutzung der App werden Nutzer angehalten, Zugriff auf ihr Adressbuch zu gewähren. Wie immer weiß niemand so recht, was dann mit den Kontaktdaten auf der anderen Seite des Teiches passiert - im harmlosesten Fall werden die Adressaten irgendwann mit Werbung zugeschissen. Aber das Ganze hat natürlich auch eine rechtliche Komponente: Wer per Clubhouse sein Adressbuch mit Daten von Geschäftspartnern teilt, riskiert ggf. ein teures juristisches Nachspiel. Denn Clubhouse-User müssten eigentlich jeden einzelnen Kontakt um Erlaubnis fragen, bevor die persönlichen Daten auf Server in den USA übertragen werden. Doch der Hype wird wohl noch eine Weile andauern, auch weil neue Nutzer nur per Einladung an die App kommen - mittlerweile werden Clubhouse-Einladungen bei Ebay für bis zu 50 Euro verhökert.
Den Anbieter Alpha Exploration freut es. Der kann auf diese Weise eine gigantische Menge persönlicher Daten von Kontakten sammeln, die die App nicht einmal auf dem iPhone haben. Auch beim Login über einen Social-Media-Account behält sich der Alpha Exploration den Zugriff auf Daten von Followern und Freundeslisten vor.
Clubhouse ist keiner der üblichen Messenger, sondern eher eine Podcast-App. Doch anders als bei herkömmlichen Podcast, gibt es Kommunikation zwischen allen Beteiligten, Clubhouse-User sind Sender und Empfänger in einer Person.
Du kommst hier nicht rein
Bis jetzt kann nur mitmachen und einen Account anlegen, wer eine eine Einladung von einem bestehenden Clubhouse-Nutzer erhalten hat. Derzeit kann jeder Nutzer nur zwei Einladungen versenden, damit wird das Angebot künstlich verknappt und die Gier nach der App angeheizt. Diese simple Marketingstrategie hat ja seinerzeit schon bei Facebook und Whatsapp ganz gut funktioniert - und Digitalhipster in Verzückung versetzt.
Clubhouse läuft bisher ausschließlich auf dem iPhone und iPad, erforderlich ist dort iOS 13.0 oder höher. Andere Betriebssysteme werden nicht unterstützt, ebenso wird derzeit keine Desktop-Variante angeboten.
19.01.2021
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