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VZBV mahnt Clubhouse ab

VZBV mahnt Clubhouse abDie iOS-App Clubhouse kommt nicht aus den Schlagzeilen. Nachdem es in den letzten Wochen harsche Kritik vor allem von Datenschützern hagelte, flattert dem Hersteller Alpha Exploration Co. nun eine Abmahnung des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen Deutschlands (VZBV) ins Haus. Begründung: die DSGVO - und über die sind schon ganz andere gestolpert.

Es ist hinlänglich bekannt, dass die Amerikaner dem Thema Datenschutz weit weniger Aufmerksamkeit schenken, als das hierzulande der Fall ist. Das macht sich immer wieder bei Tools und Apps bemerkbar, die dann für den europäischen Markt nachgebessert werden müssen. Oder eben abgemahnt werden.

Nun trifft es auch den Messenger "Clubhouse", dem zahlreiche Verstöße gegen die Datenschutz-Grundverordnung vorgeworfen werden. So moniert der VZBV das fehlende Impressum, darüber hinaus seien AGB und Datenschutzrichtlinien nur auf englisch verfügbar. Das sieht der Verband als "gravierende Mängel", die umgehend behoben werden müssen. Anderenfalls drohe den Kaliforniern ein schmerzhaftes Bußgeld.

Ganz besonders stoßen sich die Verbraucherschützer am Umgang mit den Benutzerdaten innerhalb Social-Media-App. So wird bemängelt, dass die App-Betreiber mit der Zustimmung zu den AGB vollumfänglich Zugriff auf das Adressbuch der iPhone-Nutzer erhalten - ohne das die Inhaber der Adresse überhaupt davon wissen. Und Alpha Exploration räumt sich damit das Recht ein, die ausgelesenen Adressen mit ungefragter Werbung "zu versorgen".

In der Abmahnung wird Alpha Exploration aufgefordert, eine "strafbewehrte Unterlassungserklärung" abzugeben. Es wird interessant sein zu sehen, wie die Anwälte des Unternehmens europäisches Recht bewerten. Weigert sich der App-Betreiber die Unterlassungserklärung zu unterzeichnen, wird ein Bußgeld fällig.

Clubhouse ist ein reiner Audio-Messenger. In sogenannten "Räumen" können Menschen live miteinander diskutieren. Registrierte Nutzer können sich ein Profil anlegen, gemeinsam neue "Räume" eröffnen und ihre Gespräche in einem Terminplaner ankündigen.

Die Nutzung ist bislang ausschließlich iPhone-Nutzern möglich - und das auch nur dann, wenn man eine "Einladung" von einem bereits angemeldeten Nutzer erhalten hat. Diese künstliche Verknappung, verbunden mit einer entsprechenden medialen Berichterstattung haben einen regelrechten Hype auf das Tool ausgelöst. Zahlreiche Prominente und Politiker nutzen trotz aller Datenschutzbedenken die Clubhouse-App für ihre Öffentlichkeitsarbeit.

Foto: Mohi Syed

01.02.2021

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