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Der Neue an der Amazon-Spitze
Die Nachricht hat die Wirtschaftsgazetten auf der ganzen Welt ordentlich in Aufregung versetzt: Jeff Bezos räumt seinen CEO-Posten und macht Platz für Andy Jassy.
Klar ist auch, der bisherige Amazon-Chef möchte sich keinesfalls in den Ruhestand verarbschieden, sondern wechselt in den Verwaltungsrat des Konzerns. Das stellt sicher, das Bezos an allen wichtigen Entscheidungen rund um Amazon nach wie vor maßgeblich beteiligt ist.
Doch wer ist der Neue? Für IT- und Wirtschaftsfachleute ist Andy Jassy jedenfalls kein Unbekannter, prägt er doch die Geschicke der Firma seit vielen Jahren mit. Mehr noch, Jassy war für die Entwicklung eines der lukrativesten Geschäftsfelder von Amazon verantwortlich - den Amazon Web Services (AWS). Zunächst war die Idee mehr als umstritten, Speicher und Rechenleistung kostengünstig übers Netz bereitzustellen. Besonders die damaligen Geldgeber im Amazon-Verwaltungsrat befürchteten ein finanzielles Fiasko. Zudem war Jassy kein Techniker, sondern Absolvent der Harvard Business School. Doch seine Weitsicht zahlt sich bis heute für Amazon aus, die von ihm seit 2016 geleiteten Amazon Web Services liefern IT-Infrastruktur an unzählige Firmen weltweit und wurden gewissermaßen zur Lizenz zum Gelddrucken: Zuletzt war der Unternehmensbereich für gut zwei Drittel des operativen Gewinns des Konzerns verantwortlich und verwies Konkurrent Google auf die Plätze.
Und der Markt boomt auch weiterhin – auch und gerade in Zeiten der Corona-Pandemie. So sind auch in Zukunft erkleckliche Einnahmen sichergestellt.
Andy Jassy wurde 1968 in New York geboren. Er ist mit der Modedesignerin Elana Rochelle Caplan verheiratet und Vater von zwei Kindern. Einen weiten Weg zur Arbeit hat er nicht, die Familie lebt in Seattle, wo Amazon auch seinen Firmensitz hat. 1997 wurde Jassy Marketing-Manager im Amazon-Konzern, im selben Jahr ging das Unternehmen an die Börse und schreibt seither eine beispiellose Erfolgsgeschichte.
Immer wieder äußert sich Jassy auch zu politischen Themen, besonders in den vier Jahren der Trump-Administration. So begrüßte er via Twitter die Gleichstellung sexueller Minderheiten oder forderte Konsequenzen für den Tod der schwarzen Amerikanerin Breonna Taylor, die bei einem Polizeieinsatz ums Leben gekommen war.
Jassy gilt als Koffein-Junky, Arbeitstier und Perfektionist. Sein bisheriger Verdienst lag mit Aktien-Optionen im zweistelligen Millionenbereich, als CEO des Amazon-Konzern wird er sich wohl kaum mit weniger zufrieden geben müssen.
Foto: JD Lasica, CC BY 2.0
04.02.2021
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