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Huawei führt das Betriebssystem Harmony OS2 ein
Der chinesische Technologie-Hersteller Huawei hat in dieser Woche sein eigenes Betriebssystem für Smartphones vorgestellt. Während einer Live-Übertragung aus der Firmenzentrale in Shenzhen hat Huawei zudem neue Geräte gezeigt, die alle bereits das Harmony-Betriebssystem an Bord haben, darunter Tablets, Smartwatches und Smartpens. Mit Harmony OS2 will das Unternehmen versuchen, die von den Vereinigten Staaten verhängten Sanktionen zu überwinden, die die Produktion von Mobil-Telefonen massiv behindern und den Markt einschränken.
Huawei beginnt nun mit dem Rollout des Betriebssystems auf einige seiner Smartphone-Modelle und gibt den Nutzern damit die Möglichkeit, von Googles Android-Plattform auf Harmony OS umzusteigen. Durch den Einsatz des neuen Systems wird Huawei bei der Ausstattung seiner Mobilgeräte nicht mehr von Android abhängig sein.
Die US-Sanktionen verhindern bislang, dass Huawei Zugriff auf Google-Services hat, auf denen die meisten Anwendungen auf dem Android-Betriebssystem basieren. Zudem darf Google keinen technischen Support für neue Modelle von Huawei-Telefonen leisten, was den Verkauf der Geräte in den letzten Monaten stark eingeschränkt hat.
Doch das neue Betriebssystem von Huawei soll nicht nur eine Alternative zu Android sein, sondern wird auch auch als Plattform für das "Internet der Dinge" beworben, mit dem sich andere Geräte wie PCs, Smartwatches, Autos und Haushaltsgeräte intelligent verbinden lassen.
Das Unternehmen will das neue System bis Ende des Jahres auf 200 Millionen seiner Telefone und 100 Millionen Geräten anderer Hersteller installieren, so Ang Tinglu, Software-Chef der Huawei Users Business Group.
"Das Problem mit den aktuellen Betriebssystemen ist, dass die Geräte nicht einfach mit anderen Geräten kommunizieren können", sagte Tinglu, weil die Benutzer separate Apps herunterladen müssen, um sich mit diesen Geräten zu verbinden. Mit Harmony können sich Geräte auch ohne spezielle Apps zu einem Supergerät verbinden und diese verbundenen Geräte können als ein Gerätecluster arbeiten.
Der Huawei-Chef kündigte auch die Zusammenarbeit mit anderen Telefonherstellern an und sieht große Möglichkeiten für die Verbreitung des neuen Systems. Ob sich das System vor dem Hintergrund weiterer Datenschutzbedenken bzw. eventuell erneuter Sanktionen auf westlichen Märkten durchsetzen kann, wird sich zeigen. Allerding wäre es schon äußerst schmerzhaft für Google/Alphabet, wenn sich Huawei auf dem fernöstlichen oder gar dem afrikanischen Markt breit machen würde.
Foto: Huawei
04.06.2021
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