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Darknet – Waffen, Drogen, Whistleblower
Alles was Sie über das Darknet wissen wollten - aber nie zu fragen wagten. Wen auch, keiner weiß was Genaues und schnell zieht man einen falschen Verdacht auf sich. Schließlich ist das doch alles illegal und gefährlich - oder etwa doch nicht? Das Interesse ist jedenfalls groß, die technischen Rahmenbedingungen im ständigen Wandel - und so ist nur folgerichtig, dass Stefan Meys "Darknet – Waffen, Drogen, Whistleblower" in der mittlerweile dritten Auflage erschienen ist.
Ein 19-Jähriger, der vom elterlichen Wohnzimmer aus knapp eine Tonne Drogen verkauft... Whistleblower, die im Schutz der Anonymität brisante Informationen übermitteln... Leute, die aus Neugier online Falschgeld kaufen... politische Kollektive, die ihre Plattform vor dem Zugriff von Behörden schützen wollen.
Der Journalist Stefan Mey hat sich in die Tiefen des Darknets begeben. Schnell wurde ihm klar, wie viele der kursierenden Informationen Mythen sind und wie wenig an wirklichem Wissen existiert. Es hat ihn gereizt, diesem schwer zu erkundenden Ort seine Geheimnisse zu entlocken. Mey hat sich in monatelangen Recherchen ein eigenes Bild gemacht, er hat Dutzende wissenschaftlicher Darknet-Studien nach verwertbaren Ergebnissen durchforstet und über abhörsichere Kanäle das Gespräch mit Leuten "da draußen" gesucht. Bei seiner Reise ins Darknet portraitiert er diesen Ort, in dem so vieles nah beieinander liegt: illegaler Kommerz und ethische Abgründe, aber auch politischer Aktivismus und die Hoffnung auf ein besseres Internet.
Wenn Sie schon immer wissen wollten, wie die digitale Unterwelt funktioniert, ist das Buch von Stefan Mey die richtige Lektüre. Aber nicht nur die dunklen Aspekte der virtuellen Parallelwelt werden beleuchtet, denn das Darknet besteht eben nicht nur aus Waffen-, Drogenhandel, Kinderpornos und sonstiger anonymer Kriminalität. So bietet das anrüchige Netz politischen Oppositionellen und Whistleblowern eine Kommunikationsplattform, die durchaus auch von etablierten Medien wie der New York Times oder der TAZ genutzt werden, nicht zuletzt um Informanten zu schützen.
Fazit: Lesenswert, äußerst informativ und nicht nur für Nerds verständlich.
Stefan Mey: "Darknet: Waffen, Drogen, Whistleblower – Wie die digitale Unterwelt funktioniert"
C.H. Beck, 2021, 239 Seiten, 16,95 Euro
ISBN 3406713831
06.09.2021
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