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Cookie-Banner: G7 fordert dauerhafte Lösung für Pop-up-Hinweise
Die britische Datenschutzbeauftragte Elizabeth Denham will einige der Industrienationen auffordern, gemeinsam gegen Cookie-Pop-ups im Internet vorzugehen. Denham will sich in den nächsten Tagen mit ihren Amtskollegen aus den G7-Staaten treffen. Bei der Zusammenkunft wird jedes Land ein technologisches Problem ansprechen, von dem sie glauben, dass es durch eine engere Zusammenarbeit innerhalb der G7 gelöst werden kann. Elizabeth Denham hat sich die verhassten Cookie-Banner auf die Fahnen geschrieben.
"Kein einzelnes Land kann dieses Problem alleine lösen", so Denham. "Deshalb rufe ich meine G7-Kollegen dazu auf, unsere Befugnisse zu nutzen. Gemeinsam können wir uns mit Technologieunternehmen und Normungsorganisationen zusammenschließen, um einen koordinierten Ansatz für diese Herausforderung zu entwickeln."
Cookie-Pop-ups sind bei Internetnutzern und Unternehmen ebenso unbeliebt wie bei Verfechtern des Datenschutzes. Die einen betrachten sie als lästiges Hindernis, die anderen glauben, dass die aktuellen Standards die Menschen dazu verleiten, Eingriffe in die Privatsphäre zu akzeptieren, anstatt sich seitenweise durch die Datenschutzerklärungen auf jeder Website zu lesen.
"Ich höre oft, dass die Leute es leid sind, sich mit so vielen Cookie-Pop-ups auseinandersetzen zu müssen", sagt Elizabeth Denham. "Diese Ermüdung führt dazu, dass die Menschen mehr persönliche Daten preisgeben, als ihnen lieb ist.
Dauerhafte Privatsphäre
Das Information Commissioner's Office (ICO) - die nationale Datenschutzbehörde des Vereinigten Königreichs - kündigte an, es werde eine "Vision für die Zukunft" vorstellen. Darin sollen Webbrowser oder sogar geräteübergreifende Einstellungen "es den Menschen ermöglichen, dauerhafte Datenschutzpräferenzen ihrer Wahl festzulegen, anstatt dies bei jedem Besuch einer Website über Pop-ups tun zu müssen". Dies würde "sicherstellen, dass die Datenschutzpräferenzen der Menschen respektiert werden" und gleichzeitig das Nutzererlebnis verbessern, hieß es.
Das ICO ist der Ansicht, "dass ein solcher Ansatz technisch möglich und mit dem Datenschutzgesetz vereinbar ist". Dazu wäre jedoch die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Technologieunternehmen und Normungsorganisationen erforderlich.
Über die Zukunft von Tracking-Cookies wird bereits heftig debattiert, da Apple sie in seiner Software standardmäßig einschränkt und Google einen neuen Standard anstrebt, der von anderen Softwareherstellern nicht mitgetragen wird.
Das ICO ist der Ansicht, dass das Gewicht der G7-Behörden "einen großen Einfluss" haben könnte, um die großen Technologieunternehmen zur Entwicklung einer Lösung zu bewegen. Die G7 hat Mitglieder sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU. So will Denham Kanada, Frankreich, Italien, Japan, die Vereinigten Staaten und Deutschland ins Boot holen, um das Thema voranzubringen. Jedoch scheidet sie in Kürze aus ihrem Amt und wird durch den derzeitigen neuseeländischen Datenschutzbeauftragten John Edwards ersetzt. Zudem dürfte jede international koordinierte Lösung erhebliche Zeit in Anspruch nehmen, da neue Internetstandards in der Regel einen sehr langen formalen Prozess durchlaufen müssen. Bis dahin, so Denham, erwarte sie als Regulierungsbehörde, dass die Unternehmen die geltenden Gesetze einhalten.
Foto: Arun Thomas
08.09.2021
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