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Was kostet eine Website? Es kommt darauf an...
Vor ein paar Jahren war "Neffendesign" ein geflügeltes Wort in der Mediengestalter-Szene. Es bedeutete ganz einfach, dass jemand aus dem Bekanntenkreis mit ein paar HTML-Grundkenntnissen eine Website erstellt. Mit dem entsprechenden Ergebnis bei Optik, Usability, Auffindbarkeit und (Rechts-)Sicherheit. Doch viele Unternehmen hielten das seinerzeit für ausreichend für ihr Online-Business, hatten wenig bis gar kein Budget eingeplant - und haben sich blamiert. Und zumindest Kunden verschreckt, wenn nicht verloren.
Damals war das eben so. Geiz war geil und so virtuelles Zeug durfte ohnehin nichts kosten.
Heute ist vieles einfacher und man muss nicht einmal mehr über Grundkenntnisse bei Programmiertechnik und Beschreibungssprachen verfügen. Bei jedem Wald- und Wiesen-Internetprvoider lässt sich WordPress mit einem Klick installieren. Ein kostenloses Wordpress-Theme ist schnell heruntergeladen und installiert. Dann noch ein paar lizenzfreie Bilder aus den bekannten Stockphoto-Datenbanken - fertig. Aufwand: 1 Stunde, Investition: Einen Hunderter für den netten Studenten von nebenan.
Doch kann das funktionieren, ist mit so wenig Budget eine professionelle Website herzustellen? Sie ahnen es sicher, aber lassen Sie uns doch einmal aufbröseln, welche Parameter den Preis einer professionellen Website beeinflussen. Lassen Sie uns beleuchten, welche unterschiedlichen Website-Techniken es gibt. Welche Preismodelle angeboten werden. Und welche Faktoren und Funktionen die Kosten bei der Erstellung und Wartung einer Unternehmenswebsite am meisten beeinflussen.
Homepage... gibt's da Unterschiede?
So einzigartig wie Ihr Business, so unterschiedlich sind die Möglichkeiten, sich mit einer Website einem breiten Online-Publikum zu präsentieren. Sind Sie Inhaber eines Restaurants, Mediziner, Anwalt, Handwerker? Sind Sie Händler und wollen Ihr Geschäft ins Internet verlagern? Sind Sie in der industriellen Fertigung, ggf. mit Kunden im Ausland? Je nach dem, welches Geschäft Sie betreiben, gibt es ganz unterschiedliche Anforderungen an Ihre Online-Präsentation - und ganz unterschiedliche Techniken, diese umzusetzen.
Während für einige ein Blog oder eine sogenannte Online-Visitenkarte völlig ausreichend ist, macht es für andere durchaus Sinn, mit einer größeren Firmenhomepage einzusteigen, um alle Produkte und Dienstleistungen umfassend darzustellen und zu präsentieren. Besondere Angebote müssen mit einer Landingpage "angeteasert", Kunden im Idealfall auf den "richtigen Weg" gebracht werden. Und wenn Sie verkaufen wollen, ist nun mal ein ordentlicher Onlineshop das Maß aller Dinge. Natürlich lassen sich diese Website-Typen nicht streng voneinander abgrenzen, Mischformen und Überschneidungen sind durchaus übliche Praxis.
Selbstverständlich ist eine kleine Web-Visitenkarte günstiger als ein Online-Shop, also gibt es auch Preisunterschiede bei der Herstellung. Viele einfache Anforderungen lassen durchaus mit den sogenannten DIY-Website-Baukästen abdecken - auch wenn spätere Schwierigkeiten z.B. bei Firmenwachsum vorprogrammiert sind.
Aber schon eine übersichtliche Landingpage fungiert als "Sales-Funnel" und hat wichtige Leitfunktionen zu erfüllen. Das spiegelt sich natürlich bei den Herstellungskosten ebenso wieder wie bei den Folgekosten, denn die Ergebnisse müssen gemessen, analysiert und ausgewertet werden. Und in die Marketingplanung zurückfließen. Hier kommt meist schon das große Besteck zum Einsatz - mit den entsprechenden laufenden Kosten.
Preismodelle
Meistens wird eine Website im Rahmen eines Dienstleistungsvertrages erstellt. Nach Abschluss des Projekts wird der Aufwand abgerechnet, i.d.R. wurde vor Projektbeginn eine Abschlagszahlung vereinbart. Das übliche Prozedere in Agenturkreisen.
Allerdings in letzter Zeit auch immer mehr Mietmodelle angeboten. Die monatliche Miete für die Website ist überschaubar, es wird eine Mindestlaufzeit vereinbart, die Website wird nach Ablauf vom Mieter übernommen - oder geht vom Netz, je nach Intention des Projekts.
Einmalige und laufende Kosten
Haben Sie sich für eine Agentur entschieden, entstehen Kosten bei der Planung, beim Design und bei der technischen Entwicklung Ihrer Website. Je nach Anforderungen, Intention, Aufwand, verwendeter Technik, vorhandenem Material, Einbindung Dritter (z.B. Fotografen, Videofilmer, Übersetzer, Anwälte etc.) oder Technik Dritter (z.B. Zahlungssysteme, Versandsysteme) können die Kosten sehr stark variieren.
Halten wir fest: Eine Homepage kostet Geld. Doch statische Webseiten waren einmal. Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass die Aktualität einer Website ein maßgebliches Ranking-Kriterium bei Google & Co ist - man muss also immer mal wieder "nachlegen". Das erzeugt Folgekosten, die je nach Marketing-Aufwand nicht unerheblich sein können. Ebenso ändern sich Rahmenbedingungen: Technik veraltet, vermeintlich sichere Systeme werden kompromittiert und müssen nachgebessert werden, Gesetze ändern sich (Stichwort: DSGVO), Online-Kanäle kommen hinzu oder verschwinden wieder - was haben wir nicht schon alles für soziale Netzwerke kommen und gehen sehen. Im Grunde genommen ist eine gut gepflegte Unternehmenshomepage eine Dauerbaustelle.
Laufenden Kosten verursachen auch Ihr Domain-Portfolio und das Hosting, schließlich muss Ihre Website, Ihr Online-Shop irgendwo gespeichert werden. Auch hier können die Preisunterschiede gravierend sein: Ein kleines Hostingpaket inkl. Datenbanken, E-Mail-Adressen und SSL-Zertifikat ist teilweise für ein paar Euro zu haben - ein eigener Server kann je nach Ausstattung und Performance mit einigen hundert Euro zu Buche schlagen. Pro Monat, wohlgemerkt.
Kostenfaktoren
- Design: Wenn Sie kein Wordpress-Theme "von der Stange" verwenden möchten, werden sich Gestalter und Techniker zusammensetzen, und die unverwechselbare Optik Ihrer Seite von Grund auf neu konzipieren. Planung, Farbkonzept, Grafiken, Navigationskonzept - je nach Aufwand kann das schon mal ein paar Tage dauern und entsprechende Kosten verursachen. Am Ende eine gute Investition, denn schließlich wollen Sie sich von Ihren Mitbewerbern unterscheiden.
- Funktionen: Wenn Ihre Website ganz besondere Funktionen bereitstellen soll, müssen die schlichtweg programmiert werden. Das sind teilweise sehr komplizierte Aufgaben, die z.T. erhebliche Aufwände verursachen können. Besonders zu erfassende Interaktionen seitens der Besucher, komplexe Online-Formulare, die Eröffnung und Verwaltung von Kundenkonten, Bestell- und Bezahlfunktionen, besondere Shop-Funktionen, Online-Berechnungen, personalisierte Inhalte, individuelle Plugins oder die Einbindung von Schnittstellen (APIs) zu Diensten Dritter - all das kann richtig ins Geld gehen.
- Medien: Individuelles Bildmaterial ist eminent wichtig für eine attraktive Website, doch die eigenen Handyfotos entsprechen bestimmt nicht den Anforderungen an eine erfolgreiche Unternehmenspräsentation. Gute Fotografen arbeiten mit Sicherheit nicht "für Umme" - auch wenn es in diesem Segment mittlerweile einen inflationären Preiskampf gibt.
Dasselbe trifft für Bewegtbilder und Animationen zu. Videos haben das Web erobert, für den Aufwand für ein ansprechendes Imagevideo, eine Unternehmenspräsentation oder einen Erklärfilm muss in der Regel ein eigenes Budget aufgemacht werden. Der Vorteil: Medieninhalte lassen sich prima zweit- und drittverwerten, beispielsweise in sozialen Netzwerken aber auch in der Offline-Werbung. Ein guter Imagefilm für ein Restaurant beispielsweise kann auf der Website ebenso gezeigt werden wie bei Youtube, Facebook oder in der regionalen Kinowerbung. Aus dem erfassten Material (Footage) lassen sich i.d.R. sogar mehrere Filme erstellen. - Text: Der Stellenwert guter Texte für die Unternehmenswebsite wird immer wieder unterschätzt. Dabei sollen die nicht nur Ihre menschlichen Besucher überzeugen, sondern gleich noch die Robots der Suchmaschinen bei der Stange halten. Die Erstellung guter und suchmaschinengerechter Unternehmenstexte, Werbetexte und Produktbeschreibungen ist Arbeit für Fachleute, für die entsprechende Ausgaben eingeplant werden müssen. Hinzu kommt oftmals noch Aufwand für Recherche oder die Einarbeitung in spezielle Fachgebiete. Viele Branchen verfügen über ein ganz bestimmtes Wording, die sie erklären und die sie erfolgreich machen. Und dann wären da noch DSGVO, Medienrecht, Urheberrecht, Cookies, Impressum, Datenschutzerklärung, Haftungsausschlüsse, Streitschlichtung, Widerrufserklärung: Zu Ihrer eigenen Sicherheit sollten Rechtstexte immer von Experten verfasst - und von Juristen überprüft werden. Und natürlich müssen in einer Datenschutzerklärung exakt die datenschutzrelevanten Funktionen erklärt werden, die auf der Website zum Einsatz kommen - deshalb heißt sie ja so.
Angebote:
Wenn Sie einen Auftrag für ein Web-Projekt ausschreiben und Angebote einholen, werden Sie feststellen, dass die Unterschiede sehr groß sind. Oftmals sind die genannten Preise schwer nachzuvollziehen, auch weil das technische Hintergrundwissen fehlt.
Freelancer sind sehr flexibel und haben relativ viel Spielraum bei der Preisgestaltung - insbesondere wenn sie im Ausland ansässig sind. Komplettangebote aus der Ukraine oder aus Bangladesh können verlockend günstig sein. Doch wie verlässlich und rechtssicher sind solche Angebote, wie sind Haftungsfragen geklärt? Wie läuft die Kommunikation mit dem Ausland und habe ich uneingeschränkten Zugriff auf die verwendete Technik?
Für größere und komplexe Projekte ist eine Agentur im DACH-Raum wohl die bessere Entscheidung, auch wenn es die neue Website dann nicht "für'n Appel und'n Ei" gibt. Dafür kümmern sich dann Experten um Ihr Projekt, Sie haben immer einen Ansprechpartner und im Streitfall eine ladungsfähige Adresse. Klar ist auch: Agenturen verfügen über Mitarbeiter, Technik und Infrastruktur, die Sie gewissermaßen mitbezahlen.
Und was kriege ich für's Geld?
Was kostet nun eine Website? Für Laien ist es oft schwierig, technische Zusammenhänge im Online-Business zu verstehen. Doch Website ist Marketing. Und dafür sollte das entsprechende Budget zur Verfügung stehen. Insbesondere dann, wenn Sie dauerhaft Erfolg mit Ihrer Online-Präsentation haben möchten und Support, Wartung, SEO, SEM mit einrechnen. Natürlich ist ein "199-Euro-Pauschalangebot für die komplette Homepage" verlockend. In Punkto Optik, Technik, Qualität, Sicherheit und Usability wird ein solches Angebot wohl nicht mit einer Agentur-Offerte mithalten können - insbesondere wenn die einen fünfstelligen Betrag einplant.
Lohnt sich das? Sie sollten sich von Anfang an die Frage stellen, welche Ziele Sie mit Ihrer Website verfolgen. Geht es um die reine Unternehmenspräsentation? Wollen Sie bei Google besser gefunden werden? Umsätze steigern? Produkte verkaufen? Mitarbeiter finden? Bei einer umsatzrelevanten Website oder einem Online-Shop kann sich die Investition schnell rechnen, wenn die entsprechenden Marketing-Spielregeln beachtet werden. Oftmal braucht es aber auch eine gewisse Standhaftigkeit, bevor sich erste Erfolge einstellen und sich in barer Münze auszahlen.
Viele Agenturen bieten Kostenrechner und Website-Kalkulatoren an, die eine gute Orientierung sein können. So lässt sich schon einmal grob abschätzen, welches Budget Sie einplanen müssen. Dennoch ersetzen auch diese technischen Möglichkeiten nicht ein fundiertes Erstgespräch, bei denen Fachleute die konkrete Aufgabenstellung eruieren und im Anschluss bereits ein individuelles Angebot unterbreiten können. Bei TAGWORX gibt es übrigens das Erstgespräch gratis - Sie kennen ja unsere Telefonnummer...
22.09.2021
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