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Datenschutzbedenken: Facebook schaltet Gesichtserkennung ab

Facebook schaltet Gesichtserkennung abDatenschützer werden es feiern und als Sieg verbuchen: Facebook schaltet sein Gesichtserkennungssystem noch in diesem Jahr ab und löscht auch die biometrischen Daten von mehr als einer Milliarde Facebook-Usern. Dies gab die Facebook-Mutter Meta am Dienstag in einem Blog-Eintrag bekannt. Und der stammte von Jerome Pesenti, dem Chef der hauseigenen KI-Abteilung.

Bereits 2010 hatte das Unternehmen eine Funktion eingeführt, die es den Nutzern ermöglichte, Personen, die auf ihren Fotos zu sehen waren, automatisch zu identifizieren, indem sie auf "markieren" klickten. Mit der hausinternen, zur Gesichtserkennung entwickelten Software Deepface kann Facebook Personen auf Bildern automatisch erkennen und zuordnen. Dabei kommt jede Menge künstliche Intelligenz zum Einsatz und durch Deep Learning wurde das Tool auch immer besser. Laut Facebook erreichte die Software eine Genauigkeit von 97,35 % und war damit besser als die Werkzeuge, die dem FBI zur Verfügung stehen.

Das führte zu Schnappatmung insbesondere bei europäischen Datenschützern, die dadurch massiv personenbezogene Daten in Gefahr sahen - vom Recht am eigenen Bild mal ganz zu schweigen.

Nun greift wohl auch im Mutterkonzern Meta die Erkenntnis, dass die Schattenseiten in dieser Technologie nicht zu vernachlässigen sind. So erfolge die Abschaltung aufgrund "vieler Bedenken über den Platz der Gesichtserkennungstechnologie in der Gesellschaft", so Jerome Pesenti.

Rund ein Drittel der aktiven Facebook-User hatten das Feature bisher zugeschaltet. Nun sollen die betroffenen individuellen Gesichtsprofile gelöscht werden. Natürlich werden dabei keine Bilder-Uploads entfernt, sondern nur das von Facebook erstellte, individuelles Musterbild der jeweiligen Personen.

Auch lässt sich der Meta-Konzern ein Hintertürchen offen. Zwar wird die Funktion abgeschaltet, Deepface soll jedoch nicht eingestellt werden. Zudem wird nicht ausgeschlossen, die Gesichtserkennung in künftigen Produkten wieder einzuführen.

Foto: Maxim Klemedinov

03.11.2021

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