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Digital-Gipfel 2024 in Frankfurt: Ambitionierte Ziele im Angesicht digitaler Defizite
Am 21. und 22. Oktober 2024 wird Frankfurt am Main zum Zentrum der deutschen Digitalpolitik. Dann findet in der Mainmetropole der Digital-Gipfel 2024 der Bundesregierung statt, ein wichtiges Forum für den Austausch zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Doch was soll mit diesem Gipfel konkret erreicht werden? Wer sind die zentralen Akteure? Und wie steht es überhaupt um die Digitalisierung in Deutschland, die zuletzt immer wieder in der Kritik stand?
Die Ziele des Digital-Gipfels 2024:
Der Digital-Gipfel 2024 steht unter dem Motto "Digitale Chancen nutzen - Wachstum und Wohlstand sichern". Obwohl das eher wie ein platter Wahlkampfslogan und nicht wie der Aufbruch ins digitale Zeitalter klingt, stehen fünf zentrale Handlungsfelder im Fokus:
- Digitale Wirtschaft und Innovation: Es sollen konkrete Maßnahmen entwickelt werden, um die digitale Transformation der Wirtschaft zu beschleunigen und die Innovationskraft Deutschlands zu stärken. Themen wie Künstliche Intelligenz, Datenökonomie und digitale Geschäftsmodelle stehen dabei im Vordergrund.
- Digitale Kompetenzen und Bildung: Der Gipfel soll dazu beitragen, die digitale Bildung in Deutschland zu verbessern und die Bevölkerung mit den notwendigen Kompetenzen für die digitale Welt auszustatten.
- Digitale Verwaltung und Infrastruktur: Seit Jahren wird über Bürokratieabbau schwadroniert, so ist wieder einmal die Modernisierung der öffentlichen Verwaltung und der Ausbau der digitalen Infrastruktur ein weiteres Ziel. Dazu gehört der flächendeckende Ausbau des Breitbandnetzes, die Vereinfachung von Verwaltungsprozessen und die Förderung digitaler Plattformen.
- Digitale Nachhaltigkeit und Sicherheit: Der Gipfel soll auch die Diskussion über die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Digitalisierung vorantreiben. Themen wie der Energieverbrauch von Rechenzentren, der Schutz der Privatsphäre und die Cybersecurity stehen dabei im Fokus.
- Digitale Teilhabe und gesellschaftlicher Zusammenhalt: Schließlich soll der Gipfel dazu beitragen, die digitale Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen zu gewährleisten und den gesellschaftlichen Zusammenhalt im digitalen Zeitalter zu stärken.
Jede Menge Prominenz
Wie immer bei solchen Events werden hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft erwartet. Dazu gehören u.a.:
- Bundeskanzler Olaf Scholz: Er wird den Gipfel eröffnen und die Leitlinien der deutschen Digitalpolitik darlegen.
- Die zuständigen Bundesminister: Neben dem Bundeskanzler werden auch die für Digitalisierung, Wirtschaft, Bildung und Forschung zuständigen Minister anwesend sein und die Diskussionen in ihren jeweiligen Ressorts leiten.
- Vertreter der Wirtschaft: Zahlreiche CEOs und Führungskräfte aus der Digitalbranche, aber auch aus traditionellen Industriezweigen, werden ihre Perspektiven auf die digitale Transformation einbringen.
- Wissenschaftler und Experten: Renommierte Wissenschaftler und Experten aus verschiedenen Disziplinen werden ihre Expertise zu den verschiedenen Themenfeldern des Gipfels beitragen.
- Vertreter der Zivilgesellschaft: Auch Vertreter von Verbänden, Stiftungen und NGOs werden am Gipfel teilnehmen und versuchen, die Interessen der Bürgerinnen und Bürger in den Vordergrund zu stellen.
Der Status der Digitalisierung in Deutschland: Licht und Schatten
Deutschland hat in den letzten Jahren zwar Fortschritte bei der Digitalisierung gemacht, hinkt aber im internationalen Vergleich immer noch eklatant hinterher. Dies zeigen verschiedene Studien und Rankings, aber den markigen Worten auf vergangenen Gipfeln sind augenscheinlich wenig Taten gefolgt.
- Breitbandausbau: Der Ausbau des Breitbandnetzes kommt nur langsam voran. Deutschland liegt bei der Verfügbarkeit von Glasfaseranschlüssen im europäischen Vergleich im hinteren Mittelfeld, in einigen ländlichen Gegenden ist die Internetanbindung ganz besonders beklagenswert..
- Digitalisierung der Verwaltung: Wenn das Fax zur Hochtechnologie zählt - auch die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung lässt zu wünschen übrig. Viele Behörden arbeiten noch immer mit veralteten Systemen und Prozessen. Bürgerinnen und Bürger müssen oft lange Wartezeiten und komplizierte Verfahren in Kauf nehmen.
- Digitale Kompetenzen: Die digitalen Kompetenzen der Bevölkerung sind im internationalen Vergleich ebenfalls ausbaufähig. Insbesondere ältere Menschen und Menschen mit niedrigem Bildungsabschluss haben Schwierigkeiten, mit der digitalen Transformation Schritt zu halten.
- Digitale Wirtschaft: Die deutsche Wirtschaft hat zwar in einigen Bereichen, wie z.B. der Automobilindustrie, eine starke Position, hinkt aber bei der Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle hinterher.
Der Digital-Gipfel 2024 in Frankfurt am Main ist eine wichtige Plattform, um die Herausforderungen der Digitalisierung zu diskutieren und konkrete Maßnahmen zu entwickeln. Angesichts der bestehenden Defizite ist es jedoch entscheidend, dass die Bundesregierung nicht nur ambitionierte Ziele formuliert, sondern auch konkrete Schritte zur Umsetzung einleitet. Nur so kann Deutschland im internationalen Wettbewerb bestehen und die Chancen der Digitalisierung für Wachstum und Wohlstand nutzen.
Die Ergebnisse des Digital-Gipfels werden in einer gemeinsamen Erklärung der Teilnehmer festgehalten. Diese Erklärung dient als Grundlage für die weitere Arbeit der Bundesregierung im Bereich der Digitalisierung.
Es bleibt abzuwarten, ob der Digital-Gipfel 2024 den erhofften Impuls für die digitale Transformation in Deutschland geben kann. Die Herausforderungen sind groß, aber die Chancen, die sich durch die Digitalisierung bieten, sind ebenfalls enorm.
Wir werden ein Auge darauf haben.
22.10.2024
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