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Online-Aktivitäten von KMU in Zeiten der Wirtschaftskrise
Noch vor wenigen Wochen hatte es den Anschein, dass die Wirtschaftskrise ein Problem der großen Exportunternehmen sei und die KMU mit kleineren Blessuren davonkommen könnten. Diesem Wunschdenken steht mittlerweile die harte Realität entgegen.
Gerade klein- und mittelständische Unternehmen konnten sich bislang auf den direkten Kundenkontakt verlassen und haben das Medium Internet ausgerechnet bei Vertrieb und Verkauf recht stiefmütterlich behandelt. Jetzt ist sie da die Wirtschaftskrise, der Absatz stagniert, der Konkurrenzdruck steigt und jetzt beginnt man hektisch, die Marketing-Budgets an ihren Ergebnissen zu messen.
Höchste Zeit, alle Maßnahmen zur Kundengewinnung auf den Prüfstand zu stellen und auf ihre Effizienz hin zu überprüfen.
Gerade KMU sind zögerlich beim Beschreiten neuer Wege und schöpfen die Möglichkeiten des Internets bei der Unternehmens- und Produktpräsentation nur unzureichend aus. Selten befinden sich die Firmenhomepages auf einem technisch aktuellen Stand, noch seltener sind die Seiten zugänglich gestaltet - zum Beispiel für interessierte Besucher aus dem asiatischen oder arabischen Raum. Unverständlich, denn gerade dort wartet ein erhebliches Investitionspotential. Aber wie soll das Interesse potentieller Kunden und/oder Investoren geweckt werden, wenn die Unternehmensseite nur in holprigem Deutsch zu haben ist? Viele KMU verschenken hier interessante Möglichkeiten und sollten dringend nachbessern.
Mittlerweile hat sich zwar herumgesprochen, dass es insbesondere für die Neukundengewinnung nützlich ist, mit branchenrelevanten Keywords vordere Plätze in den Ergebnisseiten der Suchmaschinen zu besetzen - leider hat sich diese Erkenntnis jedoch noch nicht in den Köpfen der Marketing-Entscheider festsetzen können. Selbst oberflächliche Prüfroutinen fördern bei vielen Unternehmen verschenktes Potential zu Tage und oftmals sind die Defizite rein technischer Natur. Sicher ist, dass die entgangenen Einnahmen durch die fehlende Präsenz in den SERPs überproportional höher beziffert werden müssen als die Kosten für eine effiziente SEO-Agentur - Nachholbedarf für viele klein- und mittelständische Unternehmen, Einzelhandel, Dienstleister und Handwerk.
Deutsche Unternehmen gehören auch in Zeiten der Wirtschaftskrise zu den besten der Welt. "Made in Germany" vermittelt nach wie vor positive Werte. In Deutschland ansässige Firmen werden international respektiert und gerade auch im Ausland als traditionsreich, innovationsstark und vertrauenswürdig wahrgenommen.
Im Internet wird dieser Status meist unzureichend transportiert. Viele Unternehmensseiten verstehen es noch immer nicht, ihre Besucher - wenn sie die Seite denn einmal erreicht haben - an der Hand zu nehmen und zu Kunde zu machen. Neben technischen Mängeln hapert es meist bei einer zielführenden und intuitiv zu bedienenden Navigation, schnell und leicht zugänglichen Bestell- und Kontaktmöglichkeiten und auch die Optik ist in vielen Fällen unprofessionell und wenig einladend. Mit einer unzeitgemäßen und meist laienhaften Selbstvermarktung wird häufig und unnötig das Vertrauen und das Interesse der Besucher strapaziert, die Folge sind Umsatzeinbußen im ohnehin meist klammen Online-Geschäft.
Nirgendwo geht es einfacher als im Internet, dem Interessenten und möglichen Kunden "den roten Teppich auszurollen" - jedoch hat der Exportweltmeister auch in diesem Segment ein erhebliches Optimierungspotential.
"Eine ausgeklügelte Online-Strategie ist Chefsache und gerade heute wichtig für den wirtschaftlichen Erfolg" so Michael Schmidt vom Expertennetzwerk TAGWORX.NET. "Kundenorientierung muss auch innerhalb virtueller Vertriebskanäle ernst genommen werden, eine Unternehmenspräsentation im Web ist nicht nur ein nettes Gimmick sondern soll für messbare Ertragszuwächse sorgen."
Viele Firmen haben das Problem erkannt, nutzen das Internet jedoch hauptsächlich zur Beschaffung (93,9 Prozent), zum Datenaustausch (89,9 Prozent) und für den Kundenservice (71 Prozent) - so eine Studie von silicon.de, die bereits Ende letzten Jahres veröffentlicht wurde. Nach dieser Studie nutzt nur jedes zweite Handwerksunternehmen das Internet zum Online-Verkauf. Und lediglich ein Drittel generiert Aufträge über elektronische Ausschreibungen, für 50 Prozent ist "Mobile Business" ein Fremdwort. Allerdings wirken sich deutliche branchenspezifische Einflüsse auf die Nutzung des Internets aus. Im Gegensatz zu Industrie und Handwerk nutzen der Handel und der Dienstleistungssektor bis auf wenige Ausnahmen das Internet deutlich intensiver.
Klein- und mittelständische Unternehmen haben den entscheidenden Vorteil, dass sie in Zeiten der Wirtschaftskrise weniger schwerfällig sind als große Konzerne und entsprechend performant reagieren können. Das müssen sie auch, wenn sie im Wettbewerb überleben wollen.
Mit dem Internet haben KMU ein effizientes und kostengünstiges Werkzeug für den Vertrieb in den Händen, wer jetzt schnell reagiert und seine Claims im Online-Business absteckt, kann sich entscheidende Vorteile für die nächsten Jahre sichern.
21.05.2009
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