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OpenOffice vor dem Aus
Wieder ein gutes Beispiel dafür, wie Gutes verschlimmbessert wird, wenn sich große Firmen freie Software unter den Nagel reißen um daraus Kapital zu schlagen. Oder es grandios zu vergeigen.
So geschehen mit dem ehemaligen Hoffnungsträger OpenOffice, welches einstmals als gleichwertige Alternative zu Microsoft Office gefeiert wurde. Über 160 Millionen Mal wurde das Tool in den letzten 15 Jahren heruntergeladen. Mittlerweile ist die freie Office-Suite jedoch zum Sorgenkind geworden: Es klaffen zahlreiche Sicherheitslücken, Updates werden nur selten angeboten, User laufen scharenweise zum Derivat LibreOffice über - welches einen wesentlich strafferen Entwicklungs- und Updatezyklus vorweisen kann und auch unter neuesten Windows-Versionen klaglos seinen Dienst verrichtet.
Nun hat Dennis E. Hamilton, Chef des Apache Openoffice Project Management Committee (PMC), sogar das Ende des OpenOffice-Projekts in Betracht gezogen.
Damit gingen bei einem langjährigen OpenSource-Projekt die Lichter aus. Im Jahre 2000 kaufte Sun Microsystems das Tool StarOffice und veröffentlichte die Sourcen zur Weiterentwicklung als freie Software. Nachdem Sun von Oracle übernommen wurde, spaltete sich LibreOffice von OpenOffice ab - "The Document Foundation", die Entwickler von LibreOffice konnten schnell viele User von den Qualitäten des Forks überzeugen. Inzwischen ist LibreOffice mit den Nutzerzahlen an OpenOffice souverän vorbeigezogen.
Seit 2010 wird OpenOffice von der Apache Software Foundation weiterentwickelt, Oracle hält jedoch noch immer die Hände über das Projekt. Und das äußerst halbherzig, wie nicht nur Branchenkenner meinen. Seit rund zwei Jahren ist nun ordentlich Sand im Getriebe, Kritik gibt es sowohl an der Lizenzpolitik als auch am Umgang mit den Entwicklern - derzeit sollen nur noch sechs von Ihnen aktiv an der Software arbeiten, so Hamilton.
Fazit: Schade drum.
06.09.2016
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